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Here we go…
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Suicidal Tendencies Lights camera revolution ´90
Die Tendencies: Wieder so eine Band, die fast als waschechte Hardcorecombo begann und sich mit den Jahren mehr und mehr dem Metal zuwand. Das selbstbetitelte Debut von ´83 galt schnell als Klassiker, aber erst 4 Jahre später entstand der Nachfolger Join the army, der schon deutlich zum Metal tendierte und mit dem Titeltrack und Possessed to skate 2 absolute Alltime Favourites der Band beinhaltete, während der Rest des Albums kaum bemerkenswert war. How will I laugh tomorrow.. im nachfolgenden Jahr war da schon deutlich besser und der Titeltrack war zugleich noch eine aufsehenerregende Halbballade, die der Band so manches Ohr öffnete.
Mit Lights camera revolution verfeinerte man das Erfolgskonzept von How will I laugh.. entscheidend. Zu dem etablierten Crossover aus Metal und Hardcore gesellte sich nun noch eine fette prise Funk, die man auf den Vorgängern eher andeutungsweise fand und die der neu hinzugekommene Bassist Robert Trujillo nun gekonnt umsetzte. Der Opener You can´t bring me down war damals so etwas wie die ultimative Powerhymne: Stimmungsvolles Akustikintro, typisches, melodisches Tendencies-Solo und dann *wham* Drumeinsatz und ab die Post. What the hell is going on around here? Drums, Bass, Gitarre alle volle Kraft voraus und dazu der unvergleiche Bandleader und Frontsangesklotz Mike Muir , Bring me down -You can´t bring me down! wird einem im Chorus mehrfach um die Ohren geschmettert. Nach 4 Minuten Break – Solo daneben Muir mit für ihn charakteristischen singalong Part und dann wieder ab die Luzie. Alone war zwar leicht als How will I laugh.. Abklatsch zu identifizieren, konnte aber trotzdem fesseln. Ebenso das äußerst funkige Lovely und das, die amerikansichen Kirchescharlatane auf die Schüppe nehmende, Send me your Money, wieder mit urtypischen Tendenciesmix aus Funk und Heavy Gitarren, zudem der Beweis, das die Tendencies auch textlich schon etwas mehr boten als plakative Trotzparolen. Emotion No.13, Disco´s out, murder´s in waren weitere Höhepunkte auf die ich jetzt mal nicht näher eingehe, während der Rest des Albums auch nur knapp unter der Klasse dieser Songs lag.
Mit energiegeladenen Liveshows und dem´92 folgenden The art of rebellion gelangte die Band an ihren kommerziellen Höhepunkt, obwohl das Album manchem älteren Fan vielleicht schon zu metallisch war. Auf der anschließenden Deutschlandtour supportete die Band übrigens eine damals völlig unbekannte Band namens RATM, deren Debut noch unveröffentlcht war. Mit Suicidal for life befand sich die Band im kreativen Tief. Einige wirklich schwache Songs fanden sich neben „nur“ soliden ST Standards und kurz darauf löste sich die Band auf. RobertTrujillo zupft übrigens heuer für Ozzy Osbourne den Bass. ´99 ließ Muir die Band zusammen mit Gitarrist Clark und neuen Mitstreitern wiederauferstehen. Freedumb ging wieder zurück zu den Hardcorewurzeln und überzeugte durch seine kompromißlose Umsetzung. Free your soul save my mind ´2000 wirkte da unentschlossener, hatte nicht die Power von Freedumb und konnte andereseits nicht ganz an die Klasse der Funky-Phase anknüpfen. Mal sehen wie es weitergeht…
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]