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Prong Beg to differ ´90
Prong starteten ´87 als relativ belanglose Hardcorecombo und entwickelten sich innerhalb von 3 Alben zu einem eigenständigen, einflußreichen Act. Das 2. Album, Force Fed, war wie ein Versprechen, das man mit dem Major Debut Beg to differ endlich einlöste.
Der Titelsong, eine einzige Grooveorgie, die jede Tanzfläche im nu füllte: Trockene Stakkatoriffs, präzises Drumming vom lebenden Uhrwerk Ted Parsons, die heisere Stimme von Sänger, Gitarrist und Hauptsongwriter Tommy Victor (er und Parsons waren die einzigen Konstanten im Line up): ..It´s meaningless, mindlessness I beg to differ.., da wippte jeder Fuß mit, zudem vom damaligen Starproduzent Mark Dodson mit dem richtigen Wumms produziert, das der Bass dagegen für eine Triobesetzung recht unauffällig im Hintergrund wummerte fiel nicht ins Gewicht. Diese Reduzierung auf´s Nötigste machten den eigentlichen Prongsound aus. Er hatte etwas maschinell Kaltes und gleichzeitig organische Wärme. Die Melodien waren subtiler Natur, man nahm sie im Grooveoverkill bei erstmaligen Hören kaum wahr und hört sich dafür fast nie an ihnen leid. 10 Studiosongs ohne Ausfall. Anfangs richtet sich der Focus geradezu zwangsläufig auf Beg to differ und Lost & found, aber im nachhinein kann man sich an Steady decline, Right to nothing etc. ebenfalls nicht mehr satthören. Prong punkteten mit ihren Thrash-beeinflussten Riffs natürlich vor allem unter den Metalfans dieser Richtung, hatten aber nicht nur wegen ihrer Hardcorevergangenheit kaum Metalstallgeruch und interessierten so auch ein breites Indie/Alternativrockpublikum.
Bereits ´91 begab man sich für Prove you wrong ein weiteres mal in die Obhut von Mark Dodson. Bassist Kirkland hatte die Band verlassen und wurde duch Ex-Flotsam & Jetsam Troy Gregory ersetzt. Der Bass stand nun gleichwertig neben Gitarre und Schlagzeug und Gregory war es ein Leichtes den entstandenen Raum mit Spielwitz zu füllen. Das Album wirkte offener und vielseitiger, stand Beg.. kaum nach. Vielleicht war Gregory schon fast wieder zu gut, stahl er T. Victor live leicht die Show, der auf mich im nachhinein doch wie ein Egomane wirkt und wurde gefeuert. Die Ex-Killing Joke´s Paul Raven (Bass) und John Bechdel (Keyboards) erweiterten das Line up. Für Cleansing ´94 versicherte man sich einer weiteren Produzenten Ikone aus dem Heavy Sektor, Terry Date. Der verpasste dem Album zwar einen äußerst fetten Sound, das organische im Prongsound schwand (leider) einer deutlich industriallastigeren Ausrichtung zuliebe, war aber vielleicht auch gerade deshalb ein großer Erfolg. Rude Awakening ´96 war ein müder Abklatsch, die Band wurde vom Label schnell fallengelassen. Victor verkrachte sich mit Parsons (heuerte sogar bei Danzig an!), das Ende von Prong war gekommen. In diesem Jahr versucht Victor einen neuen Anlauf, allerdings ohne Parsons und von daher stehe ich der Wiederauferstehung skeptisch gegenüber.
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]