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Voivod The outer limits ´93
Voivod waren schon immer etwas Besonderes. Konnte man die Franko-Kanadier in ihren Anfangstagen noch als reine Thrashband bezeichnen entwickelten und perfektionierten sie ihren ureigenen Stil, der in Heavy Magazinen oft etwas platt als Science Fiction Metal abgestempelt wurde, angelehnt natürlich an das ursprüngliche Konzept der Band, das sich textlich und visuell (Coverarts wurden von Drummer Micheal Lanvegin entworfen) ausschließlich mit Science Fiction befasste. Besonders schlau macht die Bezeichnung SF Metal natürlich auch nicht. Nach den bereits erwähnten rauhen Anfängen nahmen immer mehr psychedelische und Prog-Elemente Einzug in den Sound, die Härte wurde zurückgefahren. Pink Floyd dürften zu dieser Zeit kein unwesentlicher Einfluß gewesen sein und Denis Belangers Stimme entsprach eh nie den gängigen Vorstellungen, die man bei einem Metal Shouter erwartete, war unverkennbares Markenzeichen von Voivod.
The Outer Limits markiert für mich so etwas wie den Höhepunkt der Entwicklung, den die Band von Dimension Hätröss an über Nothingface und Angel Rat vollzog. Sozusagen alles drin was Voivod ausmacht, die Band aber niemals so kompakt und eingängig auf den Punkt brachte, ohne den Verdacht an kommerzielle Zugeständnisse zu wecken. Fix my heart ist ein flotter Opener mit sattem Riff und feinem Solo, das anschließende Moonbeam rider einer meiner liebsten Rocksongs überhaupt! Dieser wunderbare Refrain im Kontrast zum eher psychedelischen Rest, fantastisch. The Nile Song bereits die 2. Pink Floyd Coverversion auf einem Voivodalbum, die sich aber so nahtlos einfügt als wäre es eine Eigenkomposition. Herauszuheben wäre ansonsten noch das 17minütige Epos Jack Luminous, ein spannender Trip, der allerdings einige Durchläufe benötigt. Die Erstauflage der CD erschien übrigens mit Mini 3D Brille und 3D Artwork. Netter Gag.
Nach diesem Album stieg Sänger D. Belanger und wurde durch einen gewissen Eric Forrest ersetzt, der allerdings nie an die Klasse und Originalität seines Vorgängers heranreichte und außer nervendem Geschrei wenig zu bieten hatten, wie überhaupt die Band 3 Schritte rückwärts machte hin zu den krachigen Anfangstagen. Eine Entwicklung, die ich nicht so recht nachvollziehen konnte und die mich auch nicht überzeugte, wodurch ich das Interesse an Voivod verlor. Für´s nächste Jahr ist allerdings ein finales Album angekündigt, wieder mit Belanger und prominentem Gastspiel von Jason Newsted. Ich bin gespannt.
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]