Re: Sandy Denny – The North Star Grassman And The Ravens

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

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1. Late november (**** 1/2)
2. Blackwaterside (****)
3. The sea captain (****)
4. Down in the flood (***)
5. John the gun (****)
6. Next time around (*****)
7. The optimist (*** 1/2)
8. Let’s jump the broomstick (***)
9. Wretched Wilbur (****)
10. The northstar grassman and the ravens (*****)
11. Crazy lady blues (****)

Magisches Album. „The northstar grassman and the ravens“ hat eine ganze Reihe betörend schöner Momente: Das Melodiemuster, das in „Late november“ immer wieder durch die Arrangements bricht, die sanfte Einheit aus Klavier und Gitarre in „Next time around“, von kaum hörbaren Chören und Streichern unterlegt; die düsteren Streicher in „Wretched Wilbur“ oder die unbändige Tragik des Titeltracks. Es beginnt dort mit einer Glocke, ein Akkordion summt aus der Ferne und kommt näher, dazu begleitet zuletzt vom leichten Rauschen des Meeres und Dennys klarer, unverfälschter Stimme, die gleichsam traurig, wie anmutig singt („What if they should go?/We always dread to think of them./I wonder if they flew one day/And no-one ever knew they’d gone/To circle over ships at sea,/Claiming yet another son“, seufz).

Ein enger Favorit war es, im Gegensatz zum nachfolgenden, famosen „Sandy“, allerdings nie. Den whiskeygeschwängerten Gesang in „Let’s jump the broomstick“ (der gerne Wörter verschluckt) lasse ich mir noch halbwegs gerne gefallen, ohne wirklich begeistert zu sein. Manche Tracks sind mir auf die volle Länge aber schlicht zu lahm, zu lang, zu zäh, zu frei von facettenreicher Dynamik – davon ab, dass ich die Instrumentierung nicht immer geglückt finde und Duetgesängen eher so halb begeistert gegenüber stehe. Ich mag es trotzdem gerne und die dezenten Gitarrensolis in „The sea captain“ sind ein ganz spezieller Moment, der genau so klingt, wie das Bild bewegten Wassers. Magisch.

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Hold on Magnolia to that great highway moon