Re: New Faves on 45

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mikko
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Moderator / Juontaja

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Manic Street Preachers – Your Love Alone Is Not Enough / Fearless Punk Ballad (7”, Columbia Records / Sony-BMG, www.myspace.com/manics)

Die neue Single der Manics ist erstaunlich gut! Alles da! Tolle Melodie, so leicht hymnisch mit klasse Harmonien. Perfekt produziert und arrangiert. Schwelgerische Gitarrenakkorde, satter Bass, treffsichere Drums und großartige Breaks. Und sie haben sich kluger Weise Nina Persson von den Cardigans als Unterstützung ans Mikrofon geholt. Je öfter ich die Single höre, desto begeisterter bin ich. Erinnert mich stellenweise an die Hoodoo Gurus, falls euch das was sagt. Die furchtlose Punk Ballade auf der Rückseite klingt allerdings eher wie ein verhindertes Weihnachtslied. Viel zu dick aufgetragen. James Dean Bradfield neigt leider zu solchen Übertreibungen, und er hat einen Hang zum Kitsch. Egal, die A-Seite ist brillant! ****



Candie Payne – I Wish I Could Have Loved You More / Gloomy Sunday
(7”, Deltasonic Records / Sony-BMG, www.myspace.com/candiepayne)

Was von manchen Kritiker/innen etwas vorwurfsvoll in Richtung der jungen Dame aus Liverpool verlautbart wird, weckt bei mir gerade besonderes Interesse. Diese musikalischen Versatzstücke aus der vermeintlichen Mottenkiste. Dieses an Gangster Movies und Cocktail Bar Mitte/Ende der 60er erinnernde Konglomerat aus Jazz, Lounge und Acid. Hier wird das alles sehr geschickt und gekonnt eingesetzt. Dazu singt Miss Payne sehr schön und fast ein bisschen abwesend. Distanziert könnte man auch sagen. Aber das ist ok. Es passt schon. Auf der Flipside scheint es für sie fast geraten, nicht zu viel Nähe zuzulassen. Sie könnte leicht in den Sog dieses großartigsten aller Selbstmörder Songs geraten. Ihre Interpretation indes ist dennoch absolut angemessen. Sehr behutsam und packend zugleich. ****

Patti Smith – Perfect Day / Here I Dreamt I Was An Architect (Columbia / Sony, www.myspace.com/pattismith)

Das Cover Album von Patti Smith stößt wohl auch nicht auf ungeteilte Zustimmung oder Begeisterung. Ich muss sagen, mir gefällt es sehr gut. Aber ich mag ihre Stimme eh sehr. Und ich habe auch nicht erwartet, dass sie die Songs völlig neu interpretiert. Was sie macht ist eigentlich ganz simpel. Indem sie die Songs singt, werden diese zu Patti Smith Songs. Ganz einfach. Man sollte da nicht zu sehr mit den Originalen vergleichen. Die sind in eigentlich allen Fällen eh nicht zu übertreffen. Das gilt auch für Lou Reeds ganz wunderbares „Perfect Day“. Und doch hat Pattis Version ihre ganz eigene Dramaturgie und Bedeutung. Den Song der Decembrists kenne ich nicht im Original. Hier klingt er halt wie ein ganz wunderbarer, nachdenklicher Patti Smith Song. Diese Single gab es wohl nur als Promo bzw. sehr limitiert in einigen Läden in den USA. Ich erhielt mein Exemplar zusammen mit der Doppel LP als Zugabe. ***1/2

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