Re: David S. Ware

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gypsy-tail-wind
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Ich hab mir vor ein paar Tagen sehr günstig die „Onecept“ CD bei amazon.fr bestellt (Preis ist jetzt 20€ teurer als was ich bezahlt hab….) – läuft und gefällt mir gar nicht so schlecht.

Das, was redbeans über Wares Musik oben geschrieben hat, trifft auch für mein Empfinden ziemlich stark zu – dass man da zwar von „Free Jazz“ redet, dass es mit der Freiheit eigentlich aber nicht weit her ist. Ware hatte ich zuletzt mit „Go See the World“ (ja, lustig, war damals das einzige Album, das ich kannte) gehört und das fand ich enorm langweilige Musik, absehbar, vieles schien mir mehr Pose als ernstgemeint (ich hatte fast mal einen kleinen Streit mit Co Streiff, als ich das erwähnt habe… deren Musik ist weniger frei aber auch frei von Posen und Possen).
Ich schreibe das hier nicht, um zu provozieren oder Streit zu suchen, sonst hätte ich hier schon vor einem Jahr gepostet, was ich bewusst nicht tat. Zudem hatte ich neulich schon ein sehr interessantes Gespräch mit jemandem (via PN) über William Parker, auch ein Musiker, der mir meistens nicht viel sagt (das oben angepriesene „Petit Oiseau“ war ein anderer Gelegenheitskauf vor ein paar Wochen oder Monaten und das find ich sehr langweilig – ist aber wohl für mich nicht das richtige von Parker, die Ayler CD „…and William Danced“ find ich dagegen toll, weil mit Gahnold da eine ganz spezielle Stimme da ist, die mich sehr direkt anspricht… aber die mag für andere geradeso absehbar sein, vermute ich).
Was ich sagen will ist, dass mir „Onecept“ viel besser gefällt, als ich das erwartet hätte… und vielleicht ist es sogar Zeit, dass ich mir mal wieder etwas mehr Musik von Ware anhören sollte, nach all den Jahren (meine Erfahrung mit „Go See the World“ hat das bisher nachhaltig verhindert – ich hatte schlicht keine Lust auf Ware).

Aufgrund des Geschriebenen, wozu würdet ihr mir denn am ehesten raten?

(Da merke ich gleich noch rasch an, dass Joe Morris für mich auch so eine Wackelfigur ist… manchmal komplett ätzend und nervtötend, manchmal ganz interessant – aber die grundsätzliche Gitarre-statt-Piano-Überlegung von redbeans macht für mich Sinn, wenngleich eben nicht mit Morris… Trio mit Bass und Drums ist mir wohl für solche Musik eh noch lieber als Quartett, egal ob Piano oder Gitarre).

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