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wo hier die begeisterung so groß war, dachte ich, ich hör mir auch mal ware an… hatte den vorher instinktiv als zu wild für mich verbucht – das würd ich jetzt auf jeden fall zurückziehen, was ich mir angehört hab ist „go see the world“ und es hat definitiv mehr spass gemacht als erwartet!
da ich nicht schlau genug bin das hier unangreifbar hinzuschreiben versuch ich es gar nicht erst….
aber so ein bißchen retro ist das alles schon, oder? also, ich würd schon sagen, dass der jetzt im schnitt 10% freier ist als coltrane… aber dafür, weiß nicht, ich find bei coltrane hat man immer noch so ein bißchen ungewissheit, wo die reise hingehen soll (also, im prinzip, natürlich weiß man das wo sie hingeht, aber ich find in jedem moment fühlt man so möglichkeiten), bei ware ist irgendwie schon vorher relativ klar man wird ungefähr dort ankommen wo coltrane 1966 war… find ich erheblich interessanter als leute wie billy harper die immer da ankommen wo coltrane 1964 war, die einfach nur so hymnen mit groove spielen, aber dass ware mich jetzt so richtig umhaut kann ich nicht sagen… obwohl, einen tollen ton hat er ja schon; also, der vorwurf ist dass er von den stimmungen her so nah an coltrane bleibt…
im grunde glaub ich auch, dass die band es noch viel mehr rausreißt als ware selber, also grad matthew shipp fand ich richtig gut, der klebt viel weniger an mccoy tyner als das viele pianisten in so einem kontext tun, spielt irgendwie schlanker und trotzdem energisch… den will ich mir definitiv noch anderswo anhören – irgendwelche ideen?
dass das der musik von ware gut tut mal das klavier durch eine gitarre zu ersetzen, das kann ich mir sehr sehr gut vorstellen, insofern muss ich mir echt mal die neuen sachen anhören… oder war „go see the world“ sowieso der falsche anfang?
ein anderes tolles album das vage aus so einer coltrane tradition kommt aber mit gitarre ist „the chicago project“ von matana roberts, kann man auf last.fm hören, jeff parker von tortoise an der gitarre
http://www.lastfm.de/music/Matana+Roberts/The+Chicago+Project
(irgendwie glaub ich ja mittlerweile auch, so gerne ich seine musik mag, dass ich selbst mit free jazz mehr anfangen kann, je weniger coltrane einfluss drin ist, diesen zugang der oft empfohlen wird sich über coltranes große alben langsam hinarbeiten – hab das „jahrelang probiert“ und bin erst weitergekommen als ich coltrane erstmal aus dem spiel gelassen hab)
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