Re: dead & gone von Film- und Fernsehschaffenden

Startseite Foren Verschiedene Kleinode von Bedeutung News & Gossip dead & gone von Film- und Fernsehschaffenden Re: dead & gone von Film- und Fernsehschaffenden

#5266761  | PERMALINK

herr-rossi
Moderator
-

Registriert seit: 15.05.2005

Beiträge: 86,863

weilsteinAch komm, daß nur wenige große Persönlichkeiten frei von „Widersprüchen und Fragwürdigkeiten“ sind ist doch vollkommen klar. Im Fall von Charlton Heston sind diese aber fern von allem Erträglichen. Für mich jedenfalls. Heston fröhnte eben nicht nur einem zweifelhaften Hobby in seinem Garten, oder fernab der Öffentlichkeit, sondern präsentierte sich als paranoider Waffenfanatiker, als Mitglied einer Organisation, die verachtungswürdiger kaum sein könnte.

Selbstverständlich ist dieser Waffenfetischismus schwer erträglich. Aber wie Aimee schon sagt, gibt es in dieser Frage in den USA auch einen anderen kulturellen Kontext. Für unsere Vorfahren im 19. Jahrhundert war es auch mal ein Symbol der politischen Freiheit, Waffen tragen zu dürfen (und auch zu jagen, beispielsweise). In Europa hat man sich trotzdem mit guten Gründen für das Waffenmonopol des Staates entschieden, weil wir letztlich „staatsgläubig“ sind, in den USA sieht man den Staat eben prinzipiell skeptisch.
Davon ab kann man aber auch Hestons ebenso öffentliches Engagement in der Bürgerrechtsbewegung nicht einfach ausblenden. Beides steht nebeneinander, gedanklich kaum vereinbar, aber genau das ist eher typisch für Künstlerbiographien als außergewöhnlich.

--