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Herr RossiDiese Art Sympathiebekundungen gegenüber Kollegen sind im UK aber doch eher Standard, oder nicht?
Stimmt schon – und fand/finde es bis zu einem gewissen Grad auch immer amüsant, wenn die Musikschulhofkeilerei losging, bzw. losgeht.
Natürlich ging Ian McCulloch auch immer mit großer Klappe hausieren, jedoch werde ich im Falle Duran Duran schnell parteiisch und halte zur Gegenseite, da gerade die Taylor-Mischpoke vor zur Schau gestellter Treudoofheit nur so strotzte – und in Einzelfällen halt lieber mal die Fresse gehalten hätte…
Ich fand den zur Schau gestellten Größenwahn durchaus unterhaltsam, auch das gehörte dazu, um die Geister des Hippietums zu bannen. Eine mit allen „Almost Famous“-Klischees aufgeladene Großband, die Plastik-Pop spielte. Für drei, vier Jahre kein schlechtes Konzept. Leider hatten sie hierzulande erst mit dem hohlen „Wild Boys“ den ganz großen Erfolg.
Ich denke, der Größenwahn war nicht nur zur Schau gestellt…
Und, Herr Rossi, jetzt wundere ich mich mich doch ein wenig: gehörst gerade Du nicht unbedingt zu denjenigen Diskussionspartnern hier im Forum, der mit großem Gefuchtel mit Kanonen auf Spatzen schiesst. Soll heissen, die „New Pop“-Variante Duran Durans war m.E. eine vollkommen ironiefreie Angelegenheit und zielte bestimmt nicht darauf ab, sich (musik)ideologisch abzugrenzen. Kurz, Duran Duran waren vom (schon damals bereits seit einiger Zeit vollkommen unangesagten) Hippietum fast genauso weit entfernt wie von Punk und Postpunk, deren Vertreter bereits ganze Arbeit leisteten, um der Love & Peace-Utopie den Boden unter den Füßen weg zu ziehen (ich will jetzt nicht noch damit anfangen, wer bereits noch früher den Summer of Love-Jüngern reinen Wein einschenkte – wäre ein Thema für einen separaten Thread).
Vielmehr sehe ich Duran Duran eher der Tradition der Jet Set-Rockstars verbandelt, die man durchaus bereits in den Siebziger Jahren kannte. Nur waren Duran Duran nach aktuellster Mode auf Yuppie gestylt. Wie schon gesagt, eine gewisse Ironie und kokette Spielerei wie z.B. bei Bryan Ferry oder etwa Japan konnte ich nicht erkennen.
Womit letztendlich auch der Schritt hin zu dem tumben „Wild Boys“ plausibel nachvollziehbar wird: vom „Plastik-Pop“ (wenn es denn mal „echter“, guter und charmanter „Plastikpop“ a la Buggles oder frühe Depeche Mode gewesen wäre…) hin zum Mad Max-Rückkehr-zur-Donnerkuppel-Pseudo-Rock-Gepose, wie das auch z.B. Queen und Konsorten seinerzeit im Repertoire hatten. Natürlich war in Punkto (rein zufälligem) Konzept „Dazzling Pop for the princess of hearts“ (frei nach dem Motto „Crystal palaces for floral Kings“ – ein Wire-Zitat übrigens…) ein geschickter Werbeträger: wenn schon Princess Di die Band schätzt, so können sich Millionen Mädels auch nicht irren…
Einfach: 1 Wishing (If I Had A Photograph Of You)
O.k., Platz 3, vorher aber noch:
1. It’s Not Me Talking (***)
2. I Ran (***)
Und das war’s auch schon…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad