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Doc F.Danke für die klare Auskunft
Bleibt nur die Frage, mit welchem der 250 Alben ich beginne?
EDIT: Ich sehe, dass ganz zu Beginn des Threads ein paar Empfehlungen abgegeben wurden.
vorgartens tolle Posts enthalten auch Dutzende Hinweise! Und es kann auch durchaus sein, dass mir mit meiner Einstellung etwas an tollen jüngeren Aufnahmen durch die Lappen geht, allerdings tue ich mich selbst im Falle des Sun Ra Arkestra unter Marshall Allen mit ghost bands einfach etwas schwer. Mag ja sein, dass Allen (und andere Beteiligte) neues Material beisteuern, aber im Jazz ist für mich doch immer die schönste Hinterlassenschaft jene, die den „Nachfolgern“ beibrigt, ihr eigenes Ding zu machen. Ghost bands stehen da dann eben völlig verkehrt in der Landsachaft. Damit will ich aber wirklich nicht Marshall Allens beeindruckende Leistung schmälern (ich habe ja auch schon euphorisch von wenigstens dem einen Konzert berichtet, das ich vor ein paar Jahren hörte, das jüngste war etwas weniger toll, aber ich würde sicher wieder hingehen).
Keine Ahnung, wie andere das halten, aber für mich ist „live“ und „zuhause“ was anderes, im Konzert höre ich vieles, was ich daheim kaum einlegen würde – und umgekehrt (was allerdings auch daran liegt, dass daheim viel Musik von Toten läuft … eine kaum vermeidbare Nebenerscheinung der obsessiven oder einfach nur vertieften Beschäftigung mit Jazz – aber sowieso: es reicht mir nie, nur das „Jetzt“ zu kennen, ich will wissen, worauf es sich bezieht, woher es kommt).
Anyway, meine ersten Sun Ra-Epfehlungen wären wohl: „Jazz in Silhouette“ (Evidence – die ganzen Ra-Reissues wenigstens der 50er und 60er dort sind empfehlenswert, ab den mittleren/späten 60ern habe ich noch zuviele Lücken, um dieselbe Aussage in gleicher Allgemeinheit zu machen, aber Evidence hat Aufnahmen bis wenigstens in die Siebziger neu aufgelegt), die zwei frühen Delmark-Alben, „Heliocentric Worlds“ (das 3CD-Set von ESP-Disk‘), dann vielleicht noch die Singles Doppel-CD (auch Evidence) … und dann halt mal schauen und von da aus weitermachen. Hängt dann allerdings wieder vom Background ab, einem Hörer mit Faible für Avant-Rock oder Electronica müsste man zum Einstieg wohl anderes nahelegen und ihm dann Hinweise geben, wie er sich „nach hinten“ zu den puren Jazz-Anfängen vorarbeiten kann.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba