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ClauWie bitte?
Es gab da ein paar Forianer, die mit meinen Äußerungen zu Sun Ra nicht d’accord waren und meinten ich hätte im Orbit von Sun Ra nichts verloren. Aber – um einen populären Wiedergänger zu zitieren – I’m back!
Zu Coltrane: Klar, war der nicht immer pastoral und seine Bands sophisticated (wobei das an sich ja auch kein Widerspruch wäre). Bin kein Coltrane Experte, aber eine gewisse Ernsthaftigkeit, die auch der Programmatik einiger oder vieler seiner Musik innewohnt, meine ich doch erkennen zu können. A Love Supreme, das ist heiliger Ernst! Space Is The Place hingegen?
Das alles führt etwas off topic, ich weiß, aber bei Sun Ra ist selbst und auch und vielleicht erst recht dessen Hang zur Transzendenz mit einer gewissen Heiterkeit und Verspieltheit verbunden, was man seiner Musik auch anhört. Und Sun Ra ist immer utopisch, während bei (christlich geprägter) Religiosität das Himmelreich als real existierend – wenn auch im Jenseits – angesehen wird. Sonst würde die Religion auch ihren Sinn verlieren.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)