Re: (25) Jazz-Faves

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ah-um

Registriert seit: 24.02.2006

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Ich denke mal, man kann beim Free Jazz zwei Grundströmungen unterscheiden:
Zum Einen die „Expressiven“ wie Coltrane, Shepp, Sanders oder Ayler. Und zum Anderen die „Intellektuellen“ wie Taylor, Braxton, Guiffre oder Tristano. Mit Letzteren hat Ornette Coleman zwar eine hochfahrende musikalische Theorie (die ich nicht studiert habe) gemeinsam; im praktischen Ergebnis empfinde ich seine Harmolodics aber als recht fest in der Tradition stehend.
Wenn ich dich recht verstehe, gehört deine Sympathie den Ersteren, während du bei letzteren bestreitest, dass es sich überhaupt um Jazz handelt. Ich habe bei allen Genannten kein Problem damit, sie ins Jazz-Regal zu stellen, weil bei aller Renitenz eben doch immer noch genügend Swing oder Jazz-Harmonik durchscheint. Die Grenze ist dann überschritten zB bei Joe Maneri oder Derek Bailey.

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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)