Re: Johnny Cash – Personal File

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mick67

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LengsfeldIch höre die Personal Files seit gut einer Woche täglich. Die 49 bisher unveröffentlichten Aufnahmen zeigen Herrn Cash zu seiner (stimmlichen) Blütezeit derart persönlich und unmittelbar, daß es einem manchmal fast den Atem raubt. Jedes störende Geräusch gilt es zu vermeiden, wenn Johnny an seiner Gitarre zupft, traditionellem Liedgut seinen Respekt erweist oder eine seiner 17 Eigenkompositionen zelebriert. Es herrscht eine fast religiöse Atmosphäre.
Einzelne Tracks leitet Mr. Cash mit persönlichen Begebenheiten ein. Bspw. erzählt er zu „Drink To Me Only Whith Thine Eyes“, daß dies der erste Song war, den er als 17jähriger öffentlich (bei einem Schulfest, begleitet von einem Lehrer am Klavier) zum Besten gab.
Die Aufnahmequalität ist in Anbetracht der Aufnahmezeit (73 bis 82) ausgesprochen gut, allerdings sieht man im Booklet, daß das heimische Aufnahmestudio „House of Cash“ technisch gut ausgestattet war. Abzumischen gab es allerdings ohnehin nicht viel – ein Mann, eine Gitarre. Die Trackauswahl von Gregg Geller scheint sehr gelungen. Es sollen noch weitere Veröffentlichungen aus dem reichen Nachlaß folgen, als nächstes scheinen Demos mit Band und Liveauftritte anzustehen. Ob diese mich allerdings in gleiche Extase wie „Personal File“ versetzen werden, bleibt abzuwarten. Denn näher als hier, kann man dem 40+jährigen Johnny Cash wohl kaum kommen.

100%ige Zustimmung. Sehe bzw. höre ich genauso, „Personal File“ steht in puncto emotionaler Tiefe den Highlights von Cashs Spätwerk in nichts nach.

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