Re: Grizzly Bear

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observer

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Man kann einen Abend auch weitaus sinnvoller verbringen, als sich den Mega-Trash des Eurovision Contents anzusehen. Z.B. zum Grizzly Bear-Konzert gehen. Deren letztes Album „Yellow house“ war im vergangenen Jahr meine Platte des Jahre und dementsprechend war ich auf das Konzert gespannt.

Als Support eröffnete Danielle Stech-Homsy aka „Rio en Medio“ den Abend. Anfangs hatte die Entrücktheit, die die wegschwebende Frau hinter ihrem mit Lichterketten behangenen Pult voller Billig-Abspielgeräte ausstrahlte ja noch was. Aber als sie dann eine absurd „dekonstruktivistische“ Version von „Stayin Alive“ ablieferte, wirkte es nur noch billig.

Grizzly Bear waren dann aus ganz anderem Holz geschnitzt. Vier Typen, 100000 Ideen und eine phantasievolle Art, Musik zu erschaffen, die sich am besten mit „surreal“ umreißen lässt. Die Songs wurden teilweise komplett anders gespielt als auf den Alben, waren aber durch den markanten mehrstimmigen Gesang auch in diesen Versionen klar dem Grizzly Bear-Universum zuzuordnen. Das Konzert ging vielleicht nur eine Stunde, wegen der darauffolgenden Party gab es trotz anhaltenden Beifalls keine Zugabe. Für mich hätte es noch zwei Stunden weitergehen können. Es war ein ganz eigener musikalischer Trip voller verspielter und aufbrausender Momente.
Und eine schöne Coverversion von „He hit me“ (The Crystals) gab es auch noch. Tolle Band!

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Wake up! It`s t-shirt weather.