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Herr RossiIch weiß nicht, wo Du bei DM „Betroffenheitsseligkeit“ liest. Ihre politischen Aussagen sind sicher nicht sehr komplex und speziell, aber ein Poptext ist auch keine politologische Untersuchung und auch kein Leitartikel. Ob „People Are People“ ein Kommentar auf den Kalten Krieg war (so haben „wir“ es damals naheliegenderweise verstanden) oder vielleicht auf Homophobie (damals ein wichtiges Thema im britischen Pop) oder etwas anderes, kann ja jeder Hörer für sich entscheiden.
Rassismus wäre noch eine naheliegende Interpretation – das war ja immer noch die Zeit der National Front und von „Rock against Racism“. Ich denke auch, dass man die politischen Ansprüche an Poplyrics nicht zu hoch schrauben sollte. „I don’t understand what makes a man hate another man, help me understand“ ist einfach der Ausdruck eines Gefühls, ein schmerzvolles „Nicht zu fassen!“ Wer das noch nie empfunden hat bei Phänomenen wie Rassismus oder Homophobie, mag sich darüber lustig machen, aber „betroffenheitsselig“ ist für mich etwas anderes. Zumal man Poptexte ja nicht liest, sondern hört, und der Vortrag hier alles andere als weinerlich ist.
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To Hell with Poverty