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nail75
Ich finde die kühle Ästhetik von DM passt schlecht zu den betroffenheitsseligen Texten.
Achso, dann sollte man betroffenheitsselige Texte auf sturztraurige Musik treffen lassen und dann passt es wieder? Ich weiß nicht, wo Du bei DM „Betroffenheitsseligkeit“ liest. Ihre politischen Aussagen sind sicher nicht sehr komplex und speziell, aber ein Poptext ist auch keine politologische Untersuchung und auch kein Leitartikel. Ob „People Are People“ ein Kommentar auf den Kalten Krieg war (so haben „wir“ es damals naheliegenderweise verstanden) oder vielleicht auf Homophobie (damals ein wichtiges Thema im britischen Pop) oder etwas anderes, kann ja jeder Hörer für sich entscheiden.
„Hass ist schlecht, m’kay, seid lieb zu einander, m’kay…“
Man kann natürlich jeden Text so zusammenfassen, wie es einem passt bzw. weil man das hört, was man hören will. Auf die gleiche Kurzformel kannst Du Marvin bringen, aber der hat bei Dir den Vertrauensvorschuss der authentischen Betroffenheit. Die tatsächlich gewählten Worte sind offensichtlich unwichtig.
(Um Missverständnissen vorzubeugen: „What’s Going On“ ist für mich auch der bessere Track.)
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