Re: Depeche Mode

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bender-rodriguez

Registriert seit: 07.09.2005

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Um nochmals in die neu aufgeflammte Portishead-, bzw. “Machine Gun“-Diskussion einzusteigen (Sorry @alle, die’s nicht mehr hören und lesen können…):
Stimme Herrn Rossi weitgehend zu, “Machine Gun“ ist trotz aller Früh-80er- und Industrial-Querverweise zu eigenständig (gerade durch die Stimmung, die das Stück aufbaut, bzw. vermittelt), um nur als absoluter Abklatsch abgetan zu werden (o.k., o.k., ob im Hause Portishead der Song “Life Of Despair“ (1993) von Andromeda Complex bekannt ist, kann ich jetzt nicht beantworten… – dieser kommt allerdings sound- UND stimmungsmässig “Machine Gun“ SEHR nahe… – in der Tat eine recht unbekannte Nummer, das Internet gab nichts her, Interessierte wissen Bescheid: PN). Wobei ich zum Thema “knallen“ und auf der anderen Seite dem Björk – “Declare…“-Vergleich keinesfalls meine uneingeschränkte Zustimmung geben mag. Björk “knallt“ in der Tat und prescht recht offensiv und aggressiv nach vorne, während Beth Gibbons trotz radikal anmutender Sounds anklagend und zugleich resignierend und verhalten agiert, bzw. wirkt. Nun, die überwiegend vitalistisch orientierten D.M.-Songs sprechen eine andere Sprache, trotz ähnlich anmutendem “industrialisiertem“ Erscheinungsbild – und die wahre konsequente Sterilität konnte ich bei D.M. auch noch nie verorten, sorry, nail… (da sehe ich manchmal eher die “verkappte“ Rockband durchschimmern…)
Letztendlich: auch für mich ist “Machine Gun“ kein absolut musikalisches Neuland, da ich durch meine “Industrial“-Hörgewohnheiten (gleich kommt wieder Bill Laurent um die Ecke und bügelt mir wieder eins über…) so manche Sound-Extension gewohnt bin. Aber es war mir ein Vergnügen, zu beobachten, was passiert, wenn wirklich harsche Noise-Sounds (endlich – wenn auch nur logischerweise in fragmentierter Weise) im “normalen“ Popgeschehen angekommen sind…

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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad