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ursa minorIch denke, die Rezeption des Albums hängt davon ab, ob man es damals gehört hat, als es rausgekommen ist, oder ob man es nachträglich entdeckt hat.
Ich denke, die meisten, die New Adventures in Hi-Fi mochten und sich riesig auf die neue Platte freuten, waren irritiert und fanden den neuen Sound ganz furchtbar. Einfach, weil er nicht den Erwartungen entsprach. Ich zum Beispiel hab sie ungefähr 3-mal gehört und dann nie wieder, wobei ich mich über die Jahre (gerade durch Konzerte) mit diversen Liedern angefreundet habe. Aber ich habe mich nicht mehr hingesetzt und das Album von A bis Z durchgehört.
Wer sich später durch den Katalog durchhörte, konnte unvoreingenommener an die Platte rangehen und die Qualitäten der Musik von den eigenen Erwartungen unabhängiger beurteilen.
Aber es sollte mich wundern, wenn Up bei Erscheinen besonders gut aufgenommen worden wäre. Wobei eine Band wie R.E.M. natürlich in der Presse immer wohlwollend beurteilt wird, egal, was sie produziert. Was die Rezensenten wirklich von einer Platte halten, liest man ja meist erst, wenn die nächste Scheibe rauskommt. Insofern sind Rezensionen bei Erscheinen m. E. ohnehin mit Vorsicht zu genießen.
„Up“ wurde gemischt aufgenommen. Ich wollte es mir damals schönhören, was mir auch teilweise gelang (denn einige Songs sind ja durchaus sehr gut), aber das Album ist natürlich mit über 60 Minuten viel zu lang und enthält viel zu viel schwaches Material. Wenn man natürlich sagt: „Es hat vier tolle Songs, das sind schon mal ****“, dann verabschiedet man sich aus meiner Sicht von glaubwürdigen Bewertungen. Und es gibt einfach viel zu viele offensichtliche Schwachstellen: Airportman, Sad Professor, You Are In The Air. Etwas ärgerlich ist, dass R.E.M. irgendwann geglaubt haben, Alben müssten lang sein. New Adventures ist zu lang (Zither und Binky hätte man streichen müssen) und wenn man Up auf ein 40-Minuten-Album zusammengestrichen hätte, wären vielleicht ***1/2 dringewesen.
wernerBei mehrmaliogem Hören (was mir allerdings schwer fiel) fällt bei UP auf, dass sie aus kleinen Sachen viel zu lange Songs machen (Hope, Suspicion) und dass durchgehend Druck fehlt. Kommt einem lustlos vor (obwohl ich das der Band nicht unterstelle).
Nicht lust- sondern orientierungslos. Ansonsten stimmt die Diagnose aber.
Mick67Monster ist ein tolles Album, das mich nach „Automatic..“ überhaupt nicht enttäuscht hat.
Da bist Du eine krasse Ausnahme. In den USA hat Monster den Mehrfach-Platin-Status der Band zerstört, es ist eines der Alben, das man am meisten in Second-Hand-Läden fand – und findet.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.