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songbirdDas Konzert in Wiesbaden – mein letzter Kontakt mit der Band – war schlecht, das Publikum bestand vorwiegend aus Leuten, die ausser „Out of Time“ nichts kannten.
Dass die Band in den letzten Jahren nichts mehr zustande bekommen hat, darf man wohl noch feststellen.
Wenn es so einfach wäre, dann wäre die Aussage ja ok.
Ich denke, wir sind uns bezüglich der Studioalben weitgehend einig, dass die Band den Ausstieg von Bill Berry nicht wirklich kompensieren konnte. Alles nach New Adventures ist schlechter als fast alles davor. Aber man muss umgekehrt auch anerkennen, dass es bemerkenswert ist, wie lange R.E.M. herausragende Alben und Singles veröffentlicht haben, nämlich 13 Jahre, das ist weitaus länger als bei vielen anderen Bands, die meistens nur zwei (Oasis!), drei oder fünf Jahre wirklich herausragendes Material veröffentlichen. Selbst die Rolling Stones haben nicht länger auf höchstem Niveau Alben veröffentlicht (wenn man weiß, dass Tattoo You aus älteren Songs besteht). Aber wie Stones ist es auch R.E.M. gelungen, gelegentlich immer noch mal wieder ein tolles Lied zustandezubringen, beispielsweise The Great Beyond, Daysleeper, Imitation Of Life, Bad Day (alt, ich weiß), Leaving New York und Ü-Berlin, um einige zu nennen.
Und was die Livekonzerte angeht, so war die Band eigentlich bis zum Schluss hervorragend, obwohl ihre Liveauftritte keine Seite vermittelt haben, die man nicht von ihren Studioalben kannte. Bei dem enormen Zuspruch fanden sich im Publikum natürlich zahlreiche „causal fans“. Das ist bei Bands dieser Größenordnung kaum anders. Aber viel erstaunlicher als das, ist die Tatsache, dass sie es eben geschafft haben, überhaupt zu dieser weltweit bekannten Band zu werten, ohne sich jemals lächerlich zu machen oder ihre Prinzipien zu verraten. Das finde ich bewundernswert.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.