Re: Meat Loaf

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fetenguru

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Meat Loaf

Couldn’t Have Said It Better (2003)

Nach längerer Pause meldete sich 2003 der Fleischklops zurück auf der großen Bühne, die Schauspielerei wurde erst einmal beendet. Das vorherige Album „Welcome To The Neighborhood“ stammte immerhin von 1995.
Haus- und Hofproduzent Jim Steinman ist nicht dabei. Und das hört man. Der ganz große, eigentlich erwartete, Bombast fehlt. Dafür mehr Gitarre, ein zurückhaltendes Piano und eine dünne Stimme. Auch die Schlagmänner Peter Mokran, Kenny Aronoff und John Miceli sind fade. Noch schlimmer, es wird mehr programmiert, als das man schlägt. Und das ist besonders im unstrukturierten Opener, dem Titeltrack, zu hören.
Textlich sind’s die großen Liebesleiden – wenigstens das wurde James Michael, dem neuen Songwriter und seiner Unterstützung Nikki Sixx beibehalten. Überraschungen waren hier eh nicht zu erwarten. Und genau das ist das Problem des Albums: alles bekannt, keine Ecken und Kanten, alles überproduziert (obwohl das ja nichts Neues beim Steinman-Kunden Michael Lee Aday ist). Und da man gemerkt hat, dass die Stimme nicht mehr so ist wie 1977 kommt da auch das Effekt-Gerät zum Einsatz. Blasphemie!
Auch die Zweiteilung des Albums erscheint sinnlos, Eine Rockoper ist etwas anderes. Dies hier braucht keine Teilung in Kapitel. Ein „Intermezzo“ hätte es nicht gebraucht. Schon gar nicht als Pseudo-Klassik Hidden Track.
Richtig schlimm wird es am Ende. Dem Hörer, der bis hierher durchgehalten hat, wird eine schwache Version von Dylan’s „Forever Young“ dargeboten. Im typischen Bon Jovi – Balladen – Einerlei, gespickt mit ein paar deplazierten Geigen.
Die Fledermaus wurde auf diesem Album wahrlich nicht aus der Hölle geholt, und hätte man sie damit gelockt, sie wäre freiwillig geblieben.

Wertung: * 1/2

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LARS ist nur eine Abkürzung: Like A Rollin' Stone