Re: Die letzte Dokumentation, die ich gesehen habe

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@latho: Ich weiss nicht, ob die tatsächlich zu so einer Art „Bonnie & Clyde“ stilisiert wurden. Ich glaube, die wurden in diesen 2 1/2 Tagen einfach als bundesdeutsche Gewaltverbrecher gezeigt, die mit den Medien auf perfide Art und Weise kommunizieren konnten. Und die Medien waren angesichts dieser einzigartigen Ereignisse wohl auch einfach ebenso überrumpelt, wie die Stabsleiter und Einsatzkräfte. Natürlich legitimiert das gar nichts, aber man muss sich immer auch wieder fragen, wie sich beide Seiten in so einer Extremsituation verhalten. Das ist ja die tatsächlich perverse menschliche Eigenschaft: jeder versucht, so gut es geht, seine Interessen zu vertreten und nicht zuletzt auch seine Haut zu retten und jeder „profitiert“ in einem Fall wie diesem gegenseitig davon.
Letztlich ist das auch heute noch alles so dermaßen abstrakt, dass eigentlich „nur“ die beiden „Interviews“ mit Silke Bischoff und die Bilder des ermordeten Emanuele de Giorgi im Gedächtnis bleiben, weil das eben die beiden einzigen greifbaren Momente dieser Tragödie sind, die das Ausmaß beschreiben und die einem bewusst machen, was da denn überhaupt für ein gemeines und niederträchtiges Spiel stattfand.

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