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pinchKommt das explizit so rüber in der Doku? Also ohne das irgendwie pauschal abnicken oder gar mystifizieren zu wollen, was die Herrschaften damals an kalkuliertem Mord etc.pp. mit in ihre radikalen Prinzipien und staffierten Weltanschauungsplänen legten, wäre mir das dann doch etwas zu undifferenziert, was letztlich die gesamte Tragweite angeht. So Guido Knopp-like.
Nein, das war meine Verkürzung, allerdings sagt Cohn-Bendit ganz zu recht über Baader, dass der ein „Arschloch“ war.
In anderen Sendungen wurde ja immer betont, wie „hochintelligent“ und sendungsbewusst die doch gewesen seien – kann ja sein (das mit der Intelligenz bezweifele ich einfach mal), das wurde hier durch einige Details mal ergänzt. Dass das Ziel der R.A.F. ab ’72 eben nicht mehr „die Revolution“ war, sondern die Befreiung von Baader, die ein Häufchen von Quasi-Manson-Jüngern von draußen betrieb. Dass zwar Hungerstreiks veranstaltet wurden, Holger Meins sogar so lange angetrieben wurde, bis er starb, Andreas Baader sich aber, vom Anwalt gut getarnt, Hähnchen in den Knast bringen ließ. All das fügt sich dann für mich zu einem Bild von Egomanen, die ihre Ziele (sofern sie denn welche hatten) recht bald aufgaben und nur noch die eigene Befreiung wollten. Versager in mehr als einer Hinsicht.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.