Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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gypsy-tail-wind
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Napoleon DynamiteUnter allen Filmen, die ich schon kenne, aber zumindest noch einmal als nicht-digitalisierte Fassung im Kino sehen möchte, ist das meine Nummer eins.

War irgendwie witzig, dass der gute Mann vom Filmpreis es beide Male für nötig befand, zu erwähnen, dass 35-Millimeter-Kopien in Originalsprache gezeigt würden … klar laufen in dem Kino manchmal hochaufgelöste Digitalformate, wenn eine Restauration vorliegt (was z.B. bei frühen Farbfilmen aus den Vierzigern auch ein unglaublich beeindruckendes Erlebnis sein kann, ich bin da keineswegs ein Analog-Purist) … aber Originalsprache, hallo? Will irgendwer Godard ohne die korrekte Tonspur sehen? Bei „Sauve Qui Peut“ handelte es sich um eine Originalkopie von damals (1979/80 – gleich alt wie yours truly). Ich weiss nicht, ob es eine ganz leise Spur von Rotstich gab (gab’s den damals noch oder waren die Zeiten 1979 schon vorbei?), aber auf jeden Fall eine gute Kopie. Natürlich mit Spuren, aber völlig im Rahmen (die alte Verleihkopie von „Le Mépris“, die ich mehrmals sah, war so übel, rotstichig und teils fast völlig ausgeblichen – dass ich irgendwann beschloss, den Film entegegen meines Vorsatzes, ihn immer zu schauen, wenn er ins Kino kommt, nicht mehr sehen mochte – aber inzwischen gibt es eine restaurierte, in der das Cabrio auch wieder richtig satt rot glänzt … die Kopie von „Nouvelle Vague“ war dann wiederum perfekt, was da wohl auch im Hinblick auf die Tonspur ein wahrer Segen ist).

gypsy tail wind

Gestern endlich mal wieder im Kino gewesen – Adieu au langage (Jean-Luc Godard, CH/FR 2014) – ein Bilderrausch, ein Film, der einen grossen Sog entwickelt. Das Ausloten der 3D-Effekte wird ziemlich auf die Spitze getrieben, ich hatte einige Male Angst um meinen Kopf (die erzielten Effekte sahen stellenweise ähnlich aus wie die „Aura“, die mit meinen zum Glück momentan seltenen Migräne-Anfällen einhergeht). Werde auf jeden Fall versuchen, noch eine oder besser zwei weitere Vorstellungen zu besuchen in den nächsten Tagen.

Und heute gleich nochmal. Film des Jahrhunderts! Das Kino war fast voll (und einer ging vorzeitig) – und neben mir sass die beste Jazzpianistin, die dieses Land (oder meinetwegen Europa) hervorgebracht hat.

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