Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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napoleon-dynamite
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lathoDavon hatte ich schon gelesen. So lustig wie der Trailer?

Ja, auf jeden Fall der lustigste Film, den ich dieses Jahr gesehen habe. Die kluge Gewitzheit, der schnelle Gag-Rhythmus: Das erinnerte mich an einen guten, frühen Woody-Allen-Film. Ich hatte es vor einiger Zeit schon mal geschrieben: Müller dreht aus finanziellen Gründen leider sehr selten Filme, die sind aber dafür besser als nahezu alles, was in Deutschland produziert wird.

latho
Wie ist der? Hast du den neuen schon gesehen?

Das ist der neue. „Journey To The West“ lief Anfang des Jahres auf der Berlinale, ist aber nur die längere Fassung eines älteren Anthologie-Beitrags. Laut Ming-liang ist „Stray Dogs“ sein Abschiedswerk von der Filmbranche (hat momentan ja Konjunktur), sollte er nicht mehr rückfällig werden, dann hat er zumindest eine der größten letzten Szenen überhaupt gedreht. Aber auch sonst: Die minutenlang im Regen stehenden Männer mit Werbeschildern, die von Feuchtigkeit wie eine Haut verzogenen Wände eines Apartments, das sind alles Einstellungen mit der Präzision und Schärfe einer Installation – ein Meisterwerk natürlich. Die Einführung zum Film hielt der nicht minder großartige Philip Gröning, der den Nagel auf den Kopf traf: Wenn das, was von Filmen bleibt, Momente sind, dann gibt es momentan niemanden, der einen so radikal herausfordert, den Moment auf der Leinwand bis zur letzten Sekunde auszuhalten, wie Tsai Ming-liang.

Gestern gesehen:


Violette von Martin Provost

John WatersAn upbeat biopic about one of my longtime literary idols, Violette Leduc (aka the “female Genet”), a doubly miserable bisexual who only fell in love with gay men or heterosexual women

Sehr schön.

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A Kiss in the Dreamhouse