Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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irrlicht
Nihil

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Immerhin vier von neun Filmen beim Freiburger Greenstorming Filmfestival gesehen, :

Die 4. Revolution – Energy autonomy (Carl A. Fechner, D, 2010)

Ein fast Blockbuster-artiger Dokumentationsfilm, der zahlreiche Schlüsselpersönlichkeiten zu Wort kommen lässt und thematisch um die ganze Welt reist. Die Bildgewalt steht für sich und die Erzählweise ist fast durchgängig gelungen. Ein wenig mehr Info wäre aber interessant gewesen. Fechner wurde später via Skype zugeschaltet und hat die Frage aber auch dahingehend beantwortet, dass der Film einen ersten Überblick bieten soll, für die große Masse gemacht ist – und der Nachfolger vieles weiter konkretisiert.

SolarTaxi (Erik Schmitt, D, 2010)

Ein Art Roadmovie, ein Schweizer mit einem Solarauto auf dem Weg durch die ganze Welt – vom nahen Osten, über Indien, Bali und China, über Los Angeles und zurück nach Europa. Der Schnitt ist großartig, der „Erfinder“ grundsympathisch und das Setting ohne großartige Effekte beeindruckend genug. Charmant Lo-fi.

Breathing earth – Susumu Shingus Traum (Thomas Riedelsheimer, D, 2012)

Unfassbar schöner Film. Einige, die dabei waren, fanden ihn viel zu lang und langweilig – mir war diese meditative Ruhe des Kunstfilms sehr recht. „Breathing earth“ begleitete Susumu Shingu, einen Erfinder und Künstler aus Japan, durch die Welt. Die Utopie: Das Leben mit dem Wind. Siedlungen, die autark sind. Völlige Selbstversorgung. Und noch wichtiger: Die Übersetzung der Natur in Kunst – Architektur, die mit dem Wind geht. Berührend anmutig, weil es nicht nur eine Dokumentation ist, sondern ein Spiel mit Leben und Farbe, ein Philosophieren über das Wesen der Zeit.

Leben mit der Energiewende 2 (Frank Farenski, D, 2012)

Der Inbegriff hölzernen Deutschhumors. Regisseur Farenski begleitet sich hier selbst auf seinem Weg vom Kohlelager, über Ortschaften, die der Zwangsumsiedlung trotzen usw. Bloß: Der Typ nervt unheimlich. Furchtbar biederes Off-Palaber, noch desinteressiertere „Interviews“ mit oft noch nervigeren Bewohnern und dann die entsetzlich unlustigen Zwischengeplänkel („hühü, ich bin der dicke Regisseur und ich passe leider nichts ins Elektroauto“). Vorzeitig gegangen.

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Hold on Magnolia to that great highway moon