Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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aendy

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Blitzkrieg BettinaDjango (Sergio Corbucci, 1966)

Ich könnte jetzt viel dazu schreiben, und erörtern inwiefern Corbucci ein Einfluss für Tarantino sein könnte, inwiefern die Gewaltdarstellung in dem Film damals neu und schockierend war, und inwiefern damit gesellschaftliche und politische Phänomene der Sechziger Jahre reflektiert wurden.
Ausserdem könnte ich filmwissenschaftliche Untersuchungen dazu anstellen inwiefern Corbucci vom klassischen US-Western beeinflusst, von Comics und von japanischen Samuraifilmen, und was jetzt das spezifisch italienische an dem Werk ist.
Dies alles könnte ich machen.
Doch leider war ich überhaupt nicht aufnahmefähig für dieses Werk, vielleicht komme ich in den nächsten Tagen noch mal dazu es zu sehen, werde dann noch etwas schreiben…

Egal, wie man ihn interpriert, für mich liegt Corbuccis Original-Django bei ****1/2 und damit *1/2 über dem Namensvetter von Tarantino, der bis auf den Namen m.E. so gut wie gar nichts mit dem Original gemeinsam hat. Von daher eher so etwas wie Etikettenschwindel.
Zumindest die Kapuzen der Rassisten hätten rot sein können und ich hatte wirklich erwartet, dass Tarantino die Symbolik der zerstörten Hände wieder aufgreift.
Oder mit anderen Worten: Corbuccis Django steht kurz vor der Kategorie „Meisterwerk“, Tarantinos Django war ganz gut, aber weit weg von überragend.

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