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nail75Das Problem an Clarks Buch ist, dass er die Schuld gerne auf viele Schultern verteilen will und Deutschlands Beitrag fast ein wenig unter den Teppich kehrt. Er hat ja gesagt, dass er der Meinung ist, dass Deutschland bezüglich des Ausbruchs des 1. Weltkriegs etwas hart beurteilt wurde und da scheint er ein wenig ein Gegengewicht liefern zu wollen. Das finde ich nicht einmal schlimm, was mich stört, ist dass er zentrale Fakten der Julikrise schlichtweg ausblendet. So erklärt er kurzerhand, dass die deutsche Führung nicht damit rechnete, dass Russland in den Konflikt zwischen Serbien und Österreich-Ungarn eingreifen würde, was schlichtweg falsch ist.
Ich hab bei mir das Buch von John Keegan („Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie“) stehen, er geht auch auf die Kriegsplanungen aller Großmächte ein und verortet die Schuld vor allem in den dortigen Militärkreisen, wenngleich hauptsächlich bei den deutschen „Falken“. Das Buch ist tendenziell aber (aus der Erinnung heraus, gelesen habe ich es vor ca. zehn Jahren) eher populärwissenschaftlich geschrieben.
gypsy tail wind
Ab morgen lese ich dann Diverses zur Geschichte Italiens im Spätmittelalter – mit besonderem Blick auf Florenz und Venedig, den Republikanismus.
Ein Tipp für ein umfassendes (Standard)-Werk über die Geschichte der Republik Venedig würde mich auch interessieren. Und viel Glück natürlich bei der Klausur!
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