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gypsy tail windDanke, ich glaub darüber las ich schon was gutes (die bejubelten „Schlafwandler“ sind ja schon mal vom Ansatz her ziemlich fragwürdig),
Das sehe ich anders. Die Quellenarbeit ist exemplarisch. Was Clark an Material gelesen und verarbeitet hat, ist schlicht umwerfend – so etwas können nur Historiker von außerordentlichem Format. Und das Buch hat viele Pluspunkte, beispielsweise die detaillierte Untersuchung der Hintergründe des Attentats, vor allem aber die genau Analyse der Akteure der Außenpolitik in den jeweiligen Staaten einschließlich der dortigen Kriegsplanungen bzw. Kriegsbereitschaft.
Das Problem an Clarks Buch ist, dass er die Schuld gerne auf viele Schultern verteilen will und Deutschlands Beitrag fast ein wenig unter den Teppich kehrt. Er hat ja gesagt, dass er der Meinung ist, dass Deutschland bezüglich des Ausbruchs des 1. Weltkriegs etwas hart beurteilt wurde und da scheint er ein wenig ein Gegengewicht liefern zu wollen. Das finde ich nicht einmal schlimm, was mich stört, ist dass er zentrale Fakten der Julikrise schlichtweg ausblendet. So erklärt er kurzerhand, dass die deutsche Führung nicht damit rechnete, dass Russland in den Konflikt zwischen Serbien und Österreich-Ungarn eingreifen würde, was schlichtweg falsch ist.
Aber Clark ist ein großartiger Historiker – da gibt es überhaupt keinen Zweifel.
aber momentan ist alles sistiert, was nicht mit den Prüfungen zu tun hat – über Konstantin in die ollen Christen werde ich mir morgen vier Stunden lang die Finger Wund schreiben (ich habe schon jetzt Schmerzen am rechten Mittelfinger, weil ich gestern und vorgestern schon die ganzen Zusammenfassungen von Hand schrieb, um etwas zu üben) … von Hand, mit Kohlepapier um einen Durschlag zu erstellen – gibt’s sowas noch? Ich werde wohl sehr lange überlegen, bevor ich zu schreiben anfange, diese Art „Aufsatzschreiben“ ist mir längst komplett fremd, man hat heute ja Computer und kann einfach mal irgendwo anfangen und problemlos jede Formulierung zwanzig Mal ändern … aber wird schon schief gehen, ich muss jetzt nochmal alles komprimiert in meinen Kopf pressen, damit ich diesen morgen auswringen kann.
Ich hoffe, alles ist gutgegangen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.