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Ausgehend von Magnetic Fields schriftlich festgehaltener Absichtserklärung, sich mal an die Materie „Soul“ heranzuwagen, hier ein paar Albentipps für Einsteiger. Vollkommen subjektiv und „unwissenschaftlich“, aber da ich weiß, wie schwer es ist, auch nur einen Hauch von Orientierung zu finden, hoffe ich, dass es behilflich ist.
Ich habe mich übrigens zum Einstieg in dieses Gebiet an den Listen des „Favourite Soul Tracks“-Threads entlang gehangelt, um mir überhaupt erstmal einen Überblick zu verschaffen.Hier also einige empfehlenswerte LPs, in Klammern ein paar Youtube-Links zu von mir favorisierten Tracks aus den Aben. Viele davon sind als Reissues erhältlich (Tipp: hhv.de), für die Originale empfehle ich das US-ebay. Dort findet man sie immer noch am ehesten (und günstigsten).
Millie Jackson „Caught up“ (1974)
Drama-Soul als Konzeptalbum. Besser geht es nicht. Mehr dazu hier.
(„(If Loving You Is Wrong) I Don’t Want To Be Right“)The Temptations – Temptin` Temptations (1965)
Ich mag die frühe Phase der Temptations mit Smokey Robinson am liebsten. Die Stimmen ergänzen sich phantastisch, es swingt und geht nie wieder aus dem Kopf. (Girl (Why You Wanna Make Me Blue), „Since I lost my Baby“)The Artistics „I`m gonna miss you“ (1967)
Uptempo-Soul aus Chicago. Jeder Track könnte heute auf einer Northern Soul-Compilation landen. (z.B. „Girl I need you“, „I`m gonna miss you“)The Impressions „People Get Ready“ (1965)
Die Impressions (damals mit Curtis Mayfield) haben so viele tolle Platten in den 60ern gemacht, dass „People Get Ready“ nur ein herausragendes Beispiel ist. Ebenso empfehlenswert sind „The Young Mod`s Forgotten Story“, „Keep on Pushing“ oder „This is my Country“. („Woman`s got Soul“, „Just Another Dance“)Isaac Hayes „Hot buttered soul“ (1969)
Der Klassiker schlechthin. Sehr orchestral und episch, aber auch funky und kraftvoll. Und eines der besten Cover-Fotos aller Zeiten. („Walk on by“, „Hyperbolicsyllabicsesquedalymistic“)The Chi-Lites „A lonely man“ (1972) & „A letter to myself“ (1973)
Sweet, sweet Soul aus Chicago. Wahrscheinlich bekommen da die meisten eine totale Überzuckerung, aber ich liebe die Chi-Lites. („Living in the Footsteps of Another Man“, „A letter to myself“)Betty Wright „I love the way you love me“ (1972)
Mit 18 Jahren so ein Album zu veröffentlichen ist eigentlich unglaublich. Mehr hier. („Clean up woman“)Jackie Wilson
Hier wird es schwierig. Mitte der 60er bis Anfang der 70er hat Jackie Wilson großartige Soul-Tracks veröffentlicht, aber die Alben, die ich kenne, haben auch allesamt Hänger, denn er verfällt auch gern mal in die großen Sinatra-Gesten. Wahrscheinlich ist eine gut gewählte „Greatest Hits“ der beste Einstieg.Gloria Scott „What am I gonna do“ (1974)
Barry White-Produktion, zwischen Melodramatik und Pre-Disco. Mehr….
(„(A Case Of) Too Much Lovemaking“)Weiterhin:
Marvin Gaye „What`s going on“
The Lost Generation „The Sly, Slick And The Wicked“ (1970)
Sam Dees „The Show must go on“ (1975)
Tyrone Davis „Can I Change My Mind“ (1969)
Al Green „I’m Still in Love with You“ (1972), „Call me“ (1973)--
Wake up! It`s t-shirt weather.Highlights von Rolling-Stone.deStudie: Dies sind die beliebtesten Schallplatten
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WerbungSehr schön, die werde ich mir anhören. Bin vor allem deshalb dankbar, weil die Tipps in „meine“ Richtung gehen und es mal andere Titel sind als die sonst zuerst genannten („Otis Blue“, „I Never Loved A Man …“, „What’s Going On“ usw.). Insgesamt habe ich noch wenig Soul-Alben, sondern Boxen und Sampler.
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Rossi, ich bin dann natürlich interessiert, ob etwas dein Gefallen gefunden hat.
Außerdem würde ich mich hier über ähnliche Empfehlungslisten von anderen Usern freuen. Ich kenne mich ja bisher selbst nur sehr begrenzt in diesem Gebiet aus.--
Wake up! It`s t-shirt weather.Super Beitrag! Da ich selbst gerade Feuer gefangen habe und noch Einsteiger in die Materie bin, natürlich sehr interessant…:sonne:
„Caught up“ ist tatsächlich das beste Soul-Album und das beste Konzept-Album das ich kenne. Außerdem kommt es meinem Grundverständnis der aufbegehrenden schwarzen Kultur Anfang der 70er am nächsten. Den Ausdruck und dieses schonungslos offenbarte, dennoch nüchterne Selbstverständnis finde ich tief beeindruckend und nachhaltig fesselnd (was natürlich auch an der perfekten Instrumentierung liegt).
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block@observer: Du meinst wahrscheinlich David Ruffin und nicht Smokey Robinson? (Temptations)
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Ein Album, das in keiner Soul-Sammlung fehlen sollte:
JAMES CARR – You Got My Mind Messed Up
mit dem großartigen „Dark End Of The Street“ und vielen weiteren Perlen, geanglich kann James Carr locker mit Otis Redding mithalten.
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Herr Rossi@Observer: Du meinst wahrscheinlich David Ruffin und nicht Smokey Robinson? (Temptations)
Ich meinte schon Smokey Robinson, der bis 1966 einen Großteil der Songs geschrieben hat. Ich bin aber fälschlicherweise davon ausgegangen, dass er in dieser Periode auch bei den Temptations gesungen hat.
@cleetus: Da du „Caught up“ auch so schätzt, würde mich natürlich mal eine Alben-Liste von Dir interessieren.
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Wake up! It`s t-shirt weather.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
@ observer: Sehr schön. Von deiner Liste besitze ich nur 3 Alben, Isaac Hayes, Impressions und die Temptations.
Etwas erstaunt bin ich, dass Otis Redding keinen Platz findet. Und wenn du es gerne auch etwas smooth magst, wären die Delfonics vielleicht etwas für dich
(http://www.youtube.com/watch?v=LEwm_8LGGW4)--
songbird
Etwas erstaunt bin ich, dass Otis Redding keinen Platz findet. Und wenn du es gerne auch etwas smooth magst, wären die Delfonics vielleicht etwas für dich.Von Otis Redding habe ich bisher noch kein Album und von den Delfonics besitze ich „The Sound of Sexy Soul“, allerdings als nicht besonders gut klingendes Reissue, was mir ein wenig die Freude daran genommen hat. “Ready or not“ gefällt mir aber beispielsweise schon sehr gut.
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Wake up! It`s t-shirt weather.observervon den Delfonics besitze ich „The Sound of Sexy Soul“, allerdings als nicht besonders gut klingendes Reissue, was mir ein wenig die Freude daran genommen hat.
Von den Delfonics und sehr vielen anderen Soul Alben sind leider eine Menge (oftmals schlecht klingende) Counterfeits im Umlauf, die z.B. über hhv.de oder Groove Attack als „Reissues“ verkauft werden.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...atomVon den Delfonics und sehr vielen anderen Soul Alben sind leider eine Menge (oftmals schlecht klingende) Counterfeits im Umlauf, die z.B. über hhv.de oder Groove Attack als „Reissues“ verkauft werden.
Ist es denn für einen Plattenhändler im Vorfeld nachvollziehbar, was ein RI oder ein Counterfeit ist? Ich habe mal gehört, dass diese Counterfeits von den (amerikanischen?) Vertrieben normal im Sortiment geführt werden.
Ich bin aber ehrlich gesagt oft froh, dass man die Alben überhaupt erstmal wieder bekommt (bspw. ist die Gloria Scott, die mit Sicherheit auch kein offizielles RI ist, sonst unter 100 Euro kaum erhältlich).
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Wake up! It`s t-shirt weather.observerIst es denn für einen Plattenhändler im Vorfeld nachvollziehbar, was ein RI oder ein Counterfeit ist? Ich habe mal gehört, dass diese Counterfeits von den (amerikanischen?) Vertrieben normal im Sortiment geführt werden.
Ich bin aber ehrlich gesagt oft froh, dass man die Alben überhaupt erstmal wieder bekommt (bspw. ist die Gloria Scott, die mit Sicherheit auch kein offizielles RI ist, sonst unter 100 Euro kaum erhältlich).
Wenn sich ein Händler etwas mit der Materie auskennt, sollte er das im Vorfeld wissen. Bei Titeln, die es weder als offizielle RIs oder die im Original nicht auffindbar oder bezahlbar sind, können sie eine dankbare Alternative sein, wenn man z.B. an „Back Up Train“ von Al Greene denkt.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Gern.
Edwin Starr – 25 Miles (Gordy)
Im Großen und Ganzen ist Starr wohl mein liebster Soul-Sänger, zumindest in der prä-„War“-Phase. Klassische Streicherarrangements, viel Bläsereinsatz, weibliche Background-Shoutressen und dazu eine Stimme, die ihre volle Dreckigkeit erst im Ekstase-Zustand ausfährt, dann aber so richtig. Die Songs sind auf dieser LP meist Uptempo-Tracks, ganz im Gegensatz zum brillianten Soundtrack „Hell up in Harlem“, worauf sich Starr mit Easin‘ in zumindest in meinen Kreisen ein kleines Denkmal gesetzt hat.(Wäre es nicht Funk, würde ich gerne noch das selbstbetitelte Album von Betty Davis empfehlen, eine laszivere Platte bzw Sängerin gibts fast nicht (ohne dabei billig zu wirken, wohlgemerkt.)
D’Angelo – Voodoo
Natürlich. Immer noch mein liebstes „Neo-Soul“ (gibts da keinen schöneren Ausdruck?)-Album, hier ist alles eingeölt, alle hotten bodies glänzen bei spärlicher Beleuchtung auf Brokat-verzierten Samt-Couches und D’Angelo zittert sich mit vielen kleinen Juchzern durchs Zimmer. Perfekt.
Devil’s Pie
Spanish Joint (Was für eine geile Drumline, nebenbei.)The Temptations – Cloud Nine
Zu Anfangs musste ich mir den relativ roughen Sound noch schönhören, inzwischen sehe ich das als pure Energie.
Eingeschränkt empfehlen kann ich noch „Tighten up“ von Archie Bell & The Drells. Besonders seine Interpretation von „Knock on wood“ gefällt mir ziemlich gut, ebenso das an Studio1-Soul anmutende „Give me time“. Ansonsten sind doch einige Füller drauf. (Ebenso beim Nachfolger „I can’t stop dancing“.)
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockDanke, Cleetus. Den Hörproben nach könnte „25 Miles“ am ehesten was für mich sein.
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Wake up! It`s t-shirt weather. -
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