Bob Dylan – Leipzig 02.05.2007

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  • #43535  | PERMALINK

    fetenguru

    Registriert seit: 17.07.2002

    Beiträge: 5,050

    Erst einmal die Setlist:

    Leipzig, Germany
    Leipzig Arena

    May 2, 2007

    1. Absolutely Sweet Marie
    (Bob on electric guitar, Donnie on violin, Stu on acoustic guitar)
    2. Señor (Tales Of Yankee Power)
    (Bob on electric guitar, Stu on acoustic guitar)
    3. Watching The River Flow (Bob on electric guitar)
    4. It’s Alright, Ma (I’m Only Bleeding)
    (Bob on electric guitar, Donnie on violin, Stu on acoustic guitar)
    5. Masters Of War
    (Bob on electric keyboard, Tony on standup bass, Stu on acoustic guitar)
    6. ‚Til I Fell In Love With You (Bob on electric keyboard and harp)
    7. When The Deal Goes Down
    (Bob on electric keyboard and harp, Stu on acoustic guitar, Tony on standup bass)
    8. Cold Irons Bound (Bob on electric keyboard and harp)
    9. Spirit On The Water
    (Bob on electric keyboard and harp, Stu on acoutic guitar, Tony on standup bass)
    10. Rollin‘ And Tumblin‘
    (Bob on electric keyboard, Donnie on electric mandolin, Stu on acoustic guitar)
    11. Tangled Up In Blue (Bob on electric keyboard and harp, Stu on acoustic guitar)
    12. Nettie Moore (Bob on electric keyboard, Donnie on violin, Stu on acoustic guitar)
    13. Highway 61 Revisited (Bob on electric keyboard)
    14. Blowin‘ In The Wind
    (Bob on electric keyboard and harp, Donnie on violin, Stu on acoustic guitar)

    (encore)
    15. Thunder On The Mountain (Bob on electric keyboard, Stu on acoustic guitar)
    16. All Along The Watchtower (Bob on electric keyboard, Stu on acoustic guitar)

    --

    LARS ist nur eine Abkürzung: Like A Rollin' Stone
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #5698541  | PERMALINK

    fetenguru

    Registriert seit: 17.07.2002

    Beiträge: 5,050

    In der Leipziger Volkszeitung stand heute auch ’ne Kritik… nur online finde ich’s nicht und abschreiben will ich’s auch nicht.

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    LARS ist nur eine Abkürzung: Like A Rollin' Stone
    #5698543  | PERMALINK

    fetenguru

    Registriert seit: 17.07.2002

    Beiträge: 5,050

    Endlich wieder mal Dylan in Leipzig! Klasse. Nur die halle war bei Weitem nicht voll. Sei’s drum. geönnt habe ich mir auch einmal was: ’nen Sitzplatz, man wird ja älter. Nur Eventim sah das nicht so eng. Gebucht war ein Bühnennaher Platz, gegeben hat’s ’nen Platz gaaaanz weit weg. Auch egal – aber die bekommen noch Post von mir!

    Zum Konzert selbst:
    Wie immer konnte man die Uhr nach dem Beginn stellen. Wenigstens auf das kann man sich noch verlassen.
    Das erste Highlight „Senor“. Nett, nur die Tontechniker hat noch nicht den richtigen Dreh raus – der Sound war mies, wurde dann aber viel besser.
    „Masters of War“ fand ich zu schleppend und unispiriert, das habe ich schon besser gehört. Der nächste Song, „When the deal goes down“ entschädigte – wunderbar, dieses Gitarrenspiel.
    Die wahren Sahnestücke kamen dann: „Highway 61“ und „Blowin‘ in the wind“. Kraftvoll, spannend, wunderbar. Mein 5. Dylan-Konzert und zum ersten Mal der große Klassiker in einem wunderbaren musikalischen Gewand.

    Bei den Zugabe war ich ein Wenig enttäuscht, „Thunder on the Mountain“ war routiniert, „All Allong the Watchtower“ war mies. Man hatte das gefühl die Band und auch der Meister selbst wollten nur noch runter von der Bühne. Schade auch das „Like A rolling Stone“ fehlte.

    Alles in allem ein durchwachsener Abend für ’nen Fan. Für den Gelegenheits-Musik-Konsumenten sicherlich nicht so wertvoll.

    Bis zum nächsten Mal…

    --

    LARS ist nur eine Abkürzung: Like A Rollin' Stone
    #5698545  | PERMALINK

    lcmab

    Registriert seit: 09.05.2003

    Beiträge: 776

    #5698547  | PERMALINK

    fetenguru

    Registriert seit: 17.07.2002

    Beiträge: 5,050

    Etwas zu vernichtend, aber ein wenig Wahrheit steckt wohl drin.

    --

    LARS ist nur eine Abkürzung: Like A Rollin' Stone
    #5698549  | PERMALINK

    lcmab

    Registriert seit: 09.05.2003

    Beiträge: 776

    …lustig auf jeden Fall.

    --

    #5698551  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,468

    Die Setliste finde ich jedenfalls toll, 2 Songs von MOOT! Sweet Marie, Senor!

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #5698553  | PERMALINK

    santazimmermann

    Registriert seit: 28.02.2007

    Beiträge: 81

    Ich empfand es eigentlich bis auf den schlechten Sound am Anfang als ein durchweg gelungenes Dylan Konzert.
    Setlist war wirklich gut (da kann man schon einmal darüber hinwegsehen das „Like a rolling stone“ gefehlt hat.) und auch die Band war gut drauf an dem Abend.

    --

    #5698555  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,067

    Ich hätte auch Sweet Marie lieber gehört als Katzen im Brunnen. Ich bin auch darüber überrascht, dass er zwei Songs von TOOM spielte. Dennoch gefällt mir die Mannheimer Setlist ansonsten besser.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #5698557  | PERMALINK

    mary-long

    Registriert seit: 04.01.2003

    Beiträge: 126

    Tolle Setliste!!!

    --

    quietzone
    #5698559  | PERMALINK

    ladyjane

    Registriert seit: 03.03.2007

    Beiträge: 5

    Da war ich nun. Kurz vorher entschlossen, doch die günstigsten Karten genommen zu nehmen (um sich im Nachhinein über die Ränge-Sitzer zu amüsieren), machte ich mich auf nach Leipzig, bekam sogar Besuch eines Mail-Freundes aus Holland wegen des Konzertes. Es war doch schon noch ein Erlebnis und Spaß hatte ich schon. Einerseits sich so hinzustellen, dass man den Herrn mal sieht andererseits sich über Señor, Highway 61 revisited und den anderen Schmankerln zu freuen. Doch, mir hat’s gefallen!

    --

    #5698561  | PERMALINK

    fetenguru

    Registriert seit: 17.07.2002

    Beiträge: 5,050

    Ein Museum auf Tour

    Musikgeschichte zum Anschauen, nicht zum Fotografieren: Bob Dylan in Leipzig

    Von Peter Krutsch

    Seit Jahren ist er für den Literaturnobelpreis im Gespräch, bekommen hat er ihn nicht. Nun, wenn es um Bekanntheit geht, kann Bob Dylan auf die renommierte Auszeichnung ganz gut verzichten – er ist längst selbst ein weltweiter relevanter Teil der Kultur des 20. Jahrhunderts geworden. Trotzdem macht er weiter, nimmt Platten auf und geht auf Tour. Die aktuelle führte ihn am Mittwochabend nach Leipzig in die Arena. Und zeigte einmal mehr, warum etliche Kritiker ihn vor allem als Erneuerer des Liederschreibens feiern, weniger als Musiker der handwerklichen Extraklasse. Weil er Ersteres ist, Zweiteres nicht. Dylan – das ist ein Leben auf der Suche nach dem perfekten Song. Etliche Male hat er ihn gefunden, etliche Musiker hat er damit beeinflusst, etliche Mythen dabei geschaffen.
    Jetzt steht er da, in der Arena, die durchaus noch Platz für ein paar Gäste mehr hat. Ein singendes, klingendes Ein-Mann-Museum. Ein Stück Geschichte. Aber nur zum Anhören und Anschauen. Fotografieren verboten. Selbst für die Presse. Ziemlich albern, das. Na ja, immerhin, er ist da, wie Konzertplakat versprach: „Bob Dylan – in person“.

    Wieder mit Gitarre

    Mehr noch: Er tritt wieder mit Gitarre auf. Für geneigte Fans und die keineswegs geringe Menge mit wissenschaftlicher Akribie eifrig forschender Dylanologen eine wichtige Entdeckung, nachdem der großen Eigensinnige zuletzt nur noch ein kleines Keyboard bedient und dies mit altersbedingtem Verschleiß begründet hatte. „Der Rücken!“ Nun hängt sie wieder vor seinem Bauch, die gute alte Fender-Gitarre. Auch mit 65 Jahren: Nichts da mit Rocker-Rente.
    Auf der schwach ausgeleuchteten Bühne stehen sechs Herren in dunklen Jacketts und verrichten einen soliden Job, mehr nicht: Zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug, Keyboard, der Mann ganz hinten, Donnie Herron, bearbeitet wahlweise Steel-Guitar, elektrische Mandoline oder Violine. Der weiß behütete Chef wirkt wie aus einer historischen Aufnahme des French Quarter in New Orleans herausgeschnitten. Zeitlos elegant.
    Bald legt er die Fender ab und setzt sich an Keyboard, wo er im Laufe des Abends sogar manchmal rhythmische Bewegungen vollführt. Für Dylans Verhältnisse ein Emotionsausbruch – verdammt, und es gibt kein Foto davon!
    Ganz oben im Tourgepäck hat der Mann mit der knarzigen Stimme die Songs seines Albums „Modern Times“, mit dem er nach 30 Jahren wieder an die Spitze der US-Charts gelangte, was vor ihm niemand schaffte. Dabei ist es keine überdurchschnittliche Platte geworden. Viel wurde darüber debattiert, dass er sich hier fremder Quellen bedient, beispielsweise bei den Blues-Urvätern in die Vollen greift. Okay, man kann die Scheibe als angenehme Reise durch die amerikanische Stilgeschichte sehen, aber ein Track wie „Rollin’ And Thumblin’“, der auf Robert Johnsons „If I Had Posession“ basiert, übertrifft das Original keineswegs. Wer braucht diese Version? Auch live kommt das Stück, das eigentlich das Zeug zur vorwärts ratternden Dampflok hat, nicht recht in die Gänge.
    Immer dann, wenn die einzelnen Instrumente sich nicht gegenseitig erdrücken, dem anderen Raum lassen, wird plötzlich aus weniger mehr. Schnörkellos leicht geben die drei Balladen der aktuellen Platte dem Abend gelassene Größe: das elegische „When the Deal Goes Down“, das zarte „Spirit On The Water“ und die nette Folk-Liebesklage „Nettie Moore“. Selbst ein Klassiker wie „Blowin’ In The Wind“ wird in ein softiges, bluesiges Arrangement gehüllt.
    Das Schöne an Dylan: Verlassen kann man sich auf ihm nur darauf, dass man sich auf nichts verlassen kann – außer auf seine Kauzigkeit und Ansagefaulheit. Da bleibt er sich auch in Leipzig treu. Vielleicht ist dieses (mitunter auch etwas nervig wirkende) Anti-Star-Gehabe auch ein Grund seines Erfolgs. Dylan, der Unangepasste. Er nimmt sich das Recht heraus, nur über seine Kunst definiert zu werden, biedert sich nirgendwo an. Ansonsten bleibt er ein wandelndes Geheimnis. Und das ist auch gut so. Ein enträtseltes Rätsel gibt nichts mehr her.

    Enttrivialisierung des Rock n’ Roll

    „Bob befreite den Geist auf dieselbe Art, wie Elvis den Körper befreit hat“, sagt Bruce Springsteen über ihn. Hüftschwünge hat der Folk- und Rock-Dichter, der die Song-Kultur in Richtung Bewusstseinsstrom, Symbolik und Deutungsvielfalt geöffnet und damit nichts anderes als die Enttrivialisierung des Rock n’ Roll eingeleitet hat, vor seinen Fans nicht nötig hat.
    Was keinenfalls heißt, er könne es im Konzert nicht richtig krachen lassen. Gerade als man denkt, der alte Herr habe das Rocken verlernt, knallt er ein kraftvolles „Highway 61 Revisited“ aus den Boxen. Doch das Entzücken verfliegt so schnell wie es kam, weil schon kurze Zeit später ein druckloses „All Along The Watchtower“ in dekonstruktivistischer Version die Vorstellung beendet. Die Bühne wird dunkel. Im Ein-Mann-Museum brennt, so viel ist nach diesem Abend klar, noch Licht. Aber die aktuelle Ausstellung ist keineswegs preisverdächtig.

    Leipziger Volkszeitung, 04.05.2007, Seite 11

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    LARS ist nur eine Abkürzung: Like A Rollin' Stone
    #5698563  | PERMALINK

    fetenguru

    Registriert seit: 17.07.2002

    Beiträge: 5,050

    Für innovativen Journalismus halte ich dies nicht gerade, eher für eine Auftragarbeit eines durchschnittlichen Kulturreporters mit Intenetzugang.
    Aber ich kenne Herrn Krutsch gar nicht und manches stimmt ja auch. Nur finde ich’s schlecht geschrieben. Verwunderlich ist auch das ein Redakteur so viele Schachtelsätze zulässt.

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    LARS ist nur eine Abkürzung: Like A Rollin' Stone
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