Re: Englischer Folkrock

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Manuel1979

Was ist mit Martin Carthy????? Höre ich lieber als Harper und Martyn zusammen (zu beiden habe ich nie einen Zugang gefunden, Stormcook und und Solid air sind *** – ***1/2 Sterne Platten), um als „Gurus“ für den englischen Folk Rock zu gelten kamen sie aber auch zu spät (oder der klassische englische Folk Rock zu früh) und die Platten waren zwar gut aber niemals so gut um als Vorbilder oder als stilistisch prägend zu gelten.
Die beiden waren auch niemals der Standard für engl. Folk, dann doch ehr MC.
Höre dir mal Lowlands of Holland (Second album ’66 – Martin Carthy) an und die Version von Steeleye Span (beide grandios -beide auf Augenhöhe) dasselbe gilt für Matty Groves und Reynardine(Fairport Convention – Liege&Lief 69) und Little Musgrave und Reynardine (Martin Carthy – Prince Heathen ’68).
Englischer Folk(Rock) hat seine Säulenheiligen (wenn es sowas überhaupt gibt) in Martin Carthy, Shirley Collins, Bert Jansch und Anne Briggs, die alle zuerst in traditionellen englischem Folk die Standards gesetzt hatten und ihn danach erweiterten um Rock Elemente.

Lieber Manuel!
Ein kleiner Sturm im Wasserglas? ;-)
Ich muß gestehen, dass ich MC bislang noch nicht gehört habe. Stufe ihn aber vom Gefühl her zu den sehr traditionellen Folkies ein. Und das ist ohnehin meine Sache nicht so sehr. Ich mag auch mal Fortschritt im Kontext.
Und da wir uns hier im Folkrock-Thread befinden, halte ich meine beiden Gurus auch für perfekt hier lanciert.
Deine Bewertungen zu (ausgerechnet) zwei ihrer (als auch Genrespezifisch) absoluten Meilensteine möchte ich nicht ausdiskutieren, weil beiide volle ***** von mir kriegen. Daran wird sich auch nichts ändern.
Wenn du auf geschmackliche Differenzen plädierst – meinetwegen, aber nachvollziehen kann ich das ehrlichgesagt nicht…
Sie kamen auch sicher nicht zu spät (?), oder gab es da einen Wettkampf mit Deadline? ;-)
Nein, sie sind so überaus originell und intensiv, dass sie nichtmal einen Vergleich mit irgendwem nötig haben.
Dein MC ist sicher ein Traditionalistenguru, und bestimmt auch einzigartig, aber darum geht es (mir) hier nicht.
Du kannst ja mal in England unter den vorausschauenden Genrespezialisten eine Umfrage in Sachen Harper und Martyn machen, in Sachen Relevanz. Aber bitte nicht erschrecken.
Ich würde die Grenzen in Sachen Innovatoren und Impulsgeber nicht so eng stecken. Das Rad dreht sich weiter. Und so sehr ich Jansch und auch Pentangle (von Fairport mit Sandy Denny mal ganz zu schweigen!) liebe, glaube ich, dass der zu strikte Traditionalismus inzwischen überlebt hat.
Ich glaube nicht, dass es heute noch ein erheblicher Konflikt ist sich zu fragen: Kaufe ich mir eine Platte von Jansch oder Martyn. Ich tippe tendenziell mal auf 5:95, was nichts über die Qualität aussagen muss, aber sehr wohl auch kann.
Bestes Beispiel: Gathering of Folk (mit der hochkarätigsten Szenecracks);
was haben die live gespielt? Folkrock Klassiker neben Sandy Denny Spätmaterial und C´mon Billy von Polly Jean Harvey. Noch Fragen? ;-)
Gruß

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