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Naturgemäß halte ich Dry für einen guten Einstieg, schließlich war es meine erste Platte von ihr und ist nicht die letzte geblieben (Rubrik: Künstler, die ich durch MTV entdeckt habe, mit dem „Dress“-Video). Dry ist großartig: „Oh My Lover“, „O Stella“, „Dress“, „Sheela-Na-Gig“, „Hair“, „Joe“… Muss man mehr sagen? Mir gefällt das Album noch einen Tick besser als das zweite, Rid of me, was wahrscheinlich an der Produktion liegt (der Bass ist prominenter).
Intensität und, ja, „rücksichtsloser Gesang“ zählen zu ihren Stärken, ihre Originalität, die Art, wie sie aus ihren Blues- und sonstigen Vorbildern etwas Eigenes macht… Sie schlüpft in viele Rollen und ist fast immer überzeugend, lässt sie nach ebensovielen Facetten ihrer Persönlichkeit klingen. Ihre Vielseitigkeit bedeutet freilich auch, dass ich ihr nicht überallhin gleich gerne folge: Die Anklänge an TripHop auf Is this Desire? sagen mir z.B. nicht so zu („The Wind“); 1998 war das auch ein bißchen modisch, oder?
Aus irgendeinem Grund ist in den letzten Jahren mein Interesse an ihrem Werk ein bißchen erloschen und erst durch White Chalk wieder angefacht worden. Das Album ist ein Grower, dem man die Zeit geben sollte, die es braucht, und gefällt mir am besten, wenn ich es im Dunkeln höre. „The Mountain“ ist einer ihrer intensivsten Songs überhaupt (also wahrscheinlich ziemlich „nervend“ für die Nebenbeihörer…)
„The Dancer“ habe ich erst die Tage gehört, da kann ich die besagte „Stelle“ kommentieren: Nein, nicht sexy, sondern outriert, inszeniert und wohl im Gestus des Zeigens vorgeführt.
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To Hell with Poverty