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Carrot FlowerDie Tatsache, dass die Frau in diesem Thread offenbar auch als erotisch wahrgenommen wird, lässt mich vermuten, dass hier eher furchtlose Mannen unterwegs sind.
Das mit der Erotik wird aus meiner Sicht überbewertet (aber schau Dir nur diese Püppchen-Barbie-Avatare an, die hier so beliebt sind, dann weißt Du ja, was auch als erotisch gesehen wird), besonders bei Polly Jean. Die Musik rührt vornehmlich an der Seele, was natürlich Intimität vermittelt, die gemeinhin auch in der Erotik nicht immer fehl am Platz ist. Bei mir legt sie die Hand gleich aufs Seelchen in manchen Liedern. The Dancer, To Bring You My Love, Angelene, Working for the Man, The Garden, na all das eben. „Uh Huh Her“ habe ich übrigens schon gar nicht mehr richtig gehört und hörte dort eigentlich schon mit dem Sammeln auf. Ich glaube gern, dass „White Chalk“ ein schönes Album ist, aber innerlich hatte ich da schon einen Schlussstrich gezogen, konsumententechnisch. Doch „Dry“ werde ich mir noch mal besorgen, dann habe ich sie wohl alle bis „Desire“.
Ich habe sie live zwei Mal gesehen. Einmal auf der „Is this Desire?“-Tour mit großer Besetzung (das war phantastisch) und einmal später in der „Uh Huh Her“-Besetzung, also sie im Trio, was wohl auch die Ausgangsformation war. Doch da hatte sie sehr viel zu tun, Gitarre, Singen, all das, und da blieb ihr nicht so viel Raum und Luft, um sich, wie auf der „Desire“-Tour, auch mal aus der Hüfte locker im Takt einzuschwingen. Und das kann sie, mein lieber Scholli.
Ich kam übrigens durch eine der letzten „Tempo“-Ausgaben auf sie, und ich dachte: meine Güte, wenn in diesem Jungschnöselblatt mit diesem, hüstel, Plastikpopliebhaberredakteur Olaf Dante Marx (Gott hab ihn selig, den „Sexbeat“-Coautor) diese Indieplatte so hervorgehoben wird (Marc Fischer war wohl der Autor, so genau weiß ich’s nicht mehr), dann will ich mal reinhören, und schon war’s um mich geschehen. Eigentlich war Tempo immer für eine Anregung gut.
Gala ist bei meiner Liebsten übrigens beliebt. Erst neulich blätterten wir neugierig in einer der letzten Ausgaben herum, nachdem wir Paris Match schnellstens durch hatten (Christopher Lambert und Sophie Marceau im Glück mit doofen Urlaubsbildern) und die Bunte (poppt nicht und die Texte sind scheißpeinlich). Ich kenne übrigens einen Chef in Hamburg, dessen Frau bei der Gala und so weiter.
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.