Re: Klassik: Fragen und Empfehlungen

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Die angeblich grauenhafteste „Appassionata“ ist mir die liebste. Sezierung des bloßen Stürmens, vor allem: Freiheit gegenüber den Zwängen, die angeblich in den Noten stehen. In all der Zeitdehnung, die Gould sich hier erlaubt – der ja sonst immer so hetze -, ist ein Aufbrechen des Eigensinns, das unglaublich anrührt. Zu schweigen vom Ton des Klaviers. Den zweiten Satz zu beerdigen in dieser Ruhe, darauf muss einer kommen. Alles andere scheint mir gerade Gespiel, mehr oder weniger gut. Und welche Beerdigung das ist: die Melodie herausgestreckt in einer langsamen Ruhe, die nur möglich ist, wenn die Dinge zuvor fast zerfallen. Aber sie tun es nicht. Eine der größten Einspielungen, eines der größten Werke, in dieser Weise.

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