Re: Meine neuesten Musikbücher

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KathisiWie nicht anders zu erwarten ziemlich verkopft […]
Ein schöner Nebeneffekt für mich war, endlich Neil Jordan „wiederzuentdecken […] Insgesamt aber eine eine lohnende Lektüre für „Eingeweihte“.

Vielen Dank, Kathisi, für Deine erhellenden Infos! Ich werde mir überlegen, ob ich auf eine deutsche Ausgabe warten will oder gleich zuschlage. Mit Marcus im Original habe ich in der Regel ziemlich zu kämpfen, und so wie Du es beschreibst, steht das Van-Buch offenbar in Marcusscher Komplexitätstradition (andererseits: Wer weiß, wie lange man auf die deutsche Ausgabe warten muss).

Ich finde ja bei Marcus (vor allem den späteren Büchern) oft den Hauptstrang der Argumentation nicht bloß verkopft, sondern bisweilen schwurbelig. Die Expeditionen auf Seiten-Äste, Abschweifungen in Randgebiete dagegen finde ich oft unheimlich inspirierend (der Ausflug zu den Pet Shop Boys zum Beispiel im Buch über Dylans Like a Rolling Stone, oder all das dramatische Zeugs, das er bei Mystery Train in den Anmerkungsapparat am Ende packt – deshalb lohnt es sich bei Marcus auch immer, Fußnoten und Anhänge zu lesen, manchmal haben sich da Perspektiven gefunden, die ich aufregender fand als die Argumente im Hauptteil) …

Daran musste ich denken, als ich Deine Anmerkung zu Neil Jordan las: Man kauft sich ein Buch über einen irischen Musiker – und danach muss man sich gleich einen Film eines irischen Regisseurs besorgen. Das sind die typischen Phänomene, die Marcus auch bei mir immer auslöst.

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