Re: Meine neuesten Musikbücher

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trader_tm

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… And Start Again!

Fast 600 Seiten lang berichtet und beleuchtet Simon Reynolds in seinem Buch „Rip it up and start again!“ (Hannibal Verlag, Köln 2007) so ziemlich das gesamte Spektrum rund um das musikalische Geschehen in den späten 70ern NACH Punk in the UK und das was in den frühen 80ern naive, fortschrittliche, anders denkende Musiker und Musikerinnen daraus machten. Er konzentriert sich auf Szenen, stadtspezifische Besonderheiten (Liverpool, London, Berlin, Düsseldorf, Cleveland, New York etc.) und weiß auf diese Weise musikalische Sozialisationen und Konzepte auch dieser Zeit nachgeborenen spannend, und vor allem: KOMPETENT leicht verdaulich seine LeserInnen in jene Zeit vor fast 25/30 Jahren zu fesseln und für die Wurzeln so mancher Copy Cats aus den heutigen Charts zu interessieren.

Mich hat die Lektüre jedenfalls nicht losgelassen. Bin ja auch in dieser Zeit musikalisch aufgewachsen.

Ich kann mich noch sehr gut an den letzten Schultag vor den Sommerferien 1982 erinnern. Ich kaufte von Rip Rig & Panic „I am Cold“, Miles Davis „We want Miles“ und von Material „Contemporary Music“ und begab mich auf den Unteren Marktplatz in Wü-City. Ein Typ kam und fragte, welche Platten ich wohl in der Tüte hätte. Er hatte African Head Charge, Blurt, Coil in seiner Tasche. Für Provinzeier wie uns war das revolutionär.
Das Buch ist es auch auf seine Weise. Endlich schreibt mal einer (den ich las), dass Punk 1976/77 eben nicht die Revolution war. Sondern das danach: Cabaret Voltaire, PIL, Television, Wire, B 52´s , Talking Heads, Tuxedo Moon….. . Ich habe das auch so erlebt, als 18/20-jähriger. Losgelassen hat „es“ mich noch immer nicht.

LESEN!

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