Re: EELS

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jan-lustiger

Registriert seit: 24.08.2008

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Auf jeden Fall und damit steht der Song aber ja nicht alleine. Man denke an „Elizabeth on the Bathroom Floor“ (Waking up is harder when you wanna die), „Going to Your Funeral“ (They put the flowers in the box that’s holding all the sand that was once you) oder „Efil’s God“ (You can bring back my suitcase but you can’t bring me). Ganz zu schweigen vom Titeltrack.

Das wirklich herausragende an der Platte ist aber, wie viel Tragik in ihr steckt, aber wie diese Tragik nicht zu einer auswegslosen Selbstmitleids-Situation führt, sondern im Gegenteil viel mehr dazu, das Leben mit all seinen Schön- und Scheußlichkeiten schätzenzulernen. Die Geisterfantasie „Last Stop: This Town“ ist da so ein Turning Point, die Vorstellung eines letzten Besuchs seitens der Verstorbenen wird zu einer traurigen aber auch beruhigenden Vorstellung. Es ist der erste Song auf dem Album, dem man anfühlt, dass der Trauernde das Objekt seiner Trauer gehen lassen kann.

„Climbing to the Moon“ ist auch so ein Song, der die Schönheit, die in der Tragödie stecken kann, wunderschön ausdrückt, bis dann schließlich natürlich „P.S. You Rock My World“ bereits mit seiner Einstiegszeile (I was at a funeral the day I realised I wanted to spend my life with you) den Abschluss dieser Entwicklung darstellt. „Electro-Shock Blues“ ist eine unbeschreiblich intensive Hörerfahrung. Eine Insel-Platte. I was thinking about how everyone’s dying. And maybe it’s time to live.

Everetts Autobiographie „Things the Grandchildren Should Know“ möchte ich übrigens jedem ans Herz legen. Dazu muss man nicht einmal Eels-Fan sein. Es ist eine der inspirierendsten Lebensgeschichten, die ich kenne.

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