Also, wenn ich mir so die ganzen Hitlisten ab Seite 1 ansehe, dann muß ich feststellen, daß es bei den meisten Schreibern offenbar darauf ankommt, wie schnell, also die Fingerfertigkeit, ein Gitarrist spielen kann und wie laut. Ich kann mich täuschen, aber es fällt schon auf, daß etwa 80 % der hier als beste Gitarristen aufgeführten Gitarristen zum Hardrock und Heavy Metal zu zählen sind, aber das scheint mit den Musikinteressen der Schreiber zusamenzuhängen. Ich wunder mich nur, daß da ein Name so gut wie nie auftaucht, obwohl er auch von vielen Hardrockgitarristen als Vorbild heute noch angegeben wird und als der Gitarrist, der mit den meisten Einfluß auf sie hatte und für viele einfach eine Gitarrenlegende ist, nämlich Hank Marvin von den Shadows. Nicht nur Brian May oder Mark Knopfler, der übrigens Hank Marvin als den Mann bezeichnete, wegen demn er erst anfing Gitarre zuspielen und mit den größten Einfluss auf ihn hatte und sein Vorbild war und ist, übrigens auch Andy Summer und Ritchie Blackmore. Aber den meisten hier waren und sind die Shadows bzw Hank Marvin einfach zu brav, zu lieb und nicht progressiv genug. Dabei wissen wahrscheinlich die wenigsten, daß die Shadows und Hank Marvin Pionierarbeit für alle heutige Gitarristen leisteten. Hank Masrvin war der erste Gitarrist in Europa, der die Fender Stratocaster spielte und sie in Europa überhaupt erst populär machte. Sie bauten ihre Vox Verstärker selber um, um diesen unverwechselbaren Shadows Sound zu haben und waren mit die Ersten, die Echo verwandten. Fast alle frühen Titel der Shadows wurden Live im Studio eingespielt und erschienen wie im Studio gespielt auch auf Platte, da es damals nur 2 Aufnahmespurbänder gab, auch in den Abbey Road Studios, wo die Shadows Titel eingespielt wurden. Damals konnten die einzelnen Gitarren noch nicht einzeln aufgenommen und dann zusammengemixt werden. Die Shadows entwickelten Anfang der 60er auch zusammen mit Jim Burns die heute legendäre Burns Shadow Gitarre, die Kult geworden ist. Und wer sich einmal die Mühe macht, die CD „Guitar Player“ von Hank Marvin anzuhören, auf der er nur mit einer Favino Akustikgitarre spielt, der weiß, was für großartiger Gitarrist Marvin ist, ich habe so etwas noch nie von einem Hardrock- oder Heavy Metal Gitarristen gehört. Im übrigen wurde Bruce Welch, der Shadows Rhytmusgitarrist vor einigen Jahren von den europäischen Musikjournalisten übrigens zum besten Rhytmusgitarristen aller Zeiten gewählt, von nix kommt nix. Und die Shadows gelten nicht umsonst als die beste Instrumentalband, die es je gab, trotz Ventures, Spotnicks und Co, zumal sie auch sehr viele Titel die Nummer 1 oder in die Top 10 kamen, selber schrieben, übrigens auch fast alle Titel bis 1968 für Cliff Richard, die Hits wurden, stammten aus der Feder der Shadows.
Es gibt viele sehr gute Hardrock und Heavy Metal Gitarristen, aber man kann diese ganzen Gitarristen nicht miteinander vergleichend, da es doch verschiedene Musikgenres sind. Wer sich einmal die Mühe macht, guten Folk oder Folkrock zu hören, der wird feststellen, daß es da Gitarristen gibt, die jedem Hardrocker das Wasser reichen können, aber hier nicht auftauchen, das soll aber keine Kritik sein, jedem das was ihm gefällt.
Und wer einmal die Möglichkeit hatte, Hank Marvin und die Shadows Live zu erleben, der weiß, warum für mich Marvin mit einer der Größten ist. Mein Sohn, ein eingefleischter Hardrock Fan, sah sie auch bei ihrer Final Tour in Dortmund und kam mit glänzenden Augen wieder raus und war nur noch begeistert und kaufte sich ne Gitarre.
Sorry für diesen Monolog, aber ich glaube, das sollte auch mal geschrieben werden. Nichts für ungut.
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