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AlainZur gegenwärtigen Misere konnte es doch überhaupt nur kommen, weil die Plattenfirmen in den frühen Napster-Tagen zunächst in eine Schockstarre verfielen und dann laut „verboten!“ schrien und ihre potentiellen Kunden kriminalisierten, anstatt sich schnellstens um eine attraktive legale Alternative mit Mehrwert zu bemühen. In der Zwischenzeit hatte jeder Depp kapiert, dass man Musik vollkommen kostenlos bekommen kann und gegen „kostenlos“ kommt man nun einmal schwer an.
Das stimmt. Die Plattenfirmen haben katastrophale Fehler gemacht und sind für ihre Misere mitverantwortlich.
weilsteinDaß es genügend Beispiele von Künstlern gibt, die trotz passabler oder sogar sehr guter Verkaufszahlen, nur wenige Krümel vom großen Kuchen bekommen haben, ist mir klar. Aber natürlich verdient eine Band im Normalfall, sprich mit einem einigermaßen fairen Vertrag, deutlich mehr durch den Verkauf von, sagen wir 2000 Tonträgern, als durch 1 Million Spotify-Klicks.
Das kommt darauf an. Man sollte aber nicht Tonträger und Streaming gegeneinander ausspielen. Schließlich ist Streaming eine neue Möglichkeit Geld zu verdienen, die immer wichtiger werden wird und weitere Einnahmen generiert. Es mag sein, dass manche Beträge lächerlich sind, aber wenn man sie addiert (alle Länder, alle Portale), sind sie auf einmal gar nicht mehr lächerlich.
Und das Märchen, daß man dafür aber durch Konzerte umso mehr verdient, glaubt mittlerweile auch niemand mehr. Interessiert aber auch niemanden mehr.
Äh, doch. Daher steigen die Künstlergagen ja auch so stark. Inzwischen ist es weitaus wichtiger, eine gute Liveshow abliefern zu können als gute Platten. Eine gute Liveband hat ein relativ sicheres Auskommen.
Außerhalb des Forums kenne ich kaum jemanden, der noch Geld für Musik ausgibt. Ich würde schätzen, daß 90% meiner Arbeitskollegen Musik nur noch über Spotify hören. Und nur ein kleiner Teil ist bereit 10 Euro für die Premium-Variante zu bezahlen. Natürlich können immer weniger Musiker von ihrer Musik leben, woher soll auch das Geld kommen?
Dass immer weniger Musiker von ihrer Musik leben können, bezweifle ich. Ich denke es liegt auch an falschen Vorbildern: Manche orientieren an den 0,0000001%, die mit ihrer Musik richtig reich geworden sind. Das ist aber nicht der Normalfall. Aber umgekehrt ist es auch noch immer so, dass du mehrere zehntausend Euro Tantiemen jährlich erhalten kannst, wenn du einen wirklich großen Hit geschrieben hast.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.