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WolfenIch habe nie verstanden, weshalb irgendwer noch gebrauchte Vinyls grad aufm Trödel kauft, wo man in aller Regel nicht mal im Ansatz prüfen kann, ob zumindest die Qualität des Materials stimmt.
Ganz so isses ja nicht. Ein Restrisiko bleibt natürlich immer, aber es gibt durchaus Mittel und Wege, den Zustand einer Platte durch Sichtprüfung grob zu beurteilen: Kratzer und Verformungen (Wellenbildung) kann man im Tageslicht gut erkennen. Und anhand der Zentrierspuren auf dem Plattenlabel lassen sich Rückschlüsse ziehen, wie oft so eine Platte aufgelegt wurde und dementsprechend abgenutzt ist (Beim Auflegen der Platte hinterlässt der Dorn auf dem Teller häufig kaum sichtbare Schleifspuren rundherum um das Loch).
Schließlich gibt auch das Gewicht Auskunft über die Qualität der Pressung.
Verschmutzungen wie Staubkörner oder Fingerabdrücke und selbst Rückstände vom Nassspielen können erfolgreich beseitigt werden – zumindest größtenteils. So wasche ich grundsätzlich alle Platten vom Flohmarkt mit einer einfachen, aber effektiven Plattenwaschmaschine (Knosti Disco Antistat (Wenn man ein paar Dinge beachtet, erzielt man damit hervorragende Ergebnisse)).
[Quote=Wolfen]Gut, ich verstehe Sammlerleidenschaft durchaus. Aber was soll ich mit einer abgendudelten, knisternden, knacksenden oder rauschenden Schallplatte? Selbst wenns ein rares Sammlerstückchen ist, habe ich im Grunde und in dem Falle nichts weiter, als ein mehr oder weniger unbrauchbares Produkt.
Sicher, ab und an gerät man an eine unbrauchbare Platte. Aber mit den oben beschriebenen Maßnahmen bleibt der Ausschuss doch eher gering. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, knisternde Platten mit einer Nadel abzuspielen, die aufgrund ihres Schliffs weniger empfindlich auf kleinere Kratzer und Staubkörnchen reagiert.
WolfenMir wird auch für immer fremd bleiben, wie gewisse Hardcore-Vinylisten mit irgendwelchem Technik-Chinesisch die rein klangliche Überlegenheit der Schallplatte gegenüber der CD mit Zähnen und Klauen verteidigen.
Kann ich irgendwie verstehen. Dieser ganze Voodoo-Zauber, der da mit erheblichem Geldaufwand betrieben wird, ist mir auch suspekt.
WolfenAlleine bereits der Fakt der mechanischen Abnutzung durch oftmaliges Abspielen führt zu erheblichen Störgeräuschen diverser Natur, die das Klangerlebnis mit Sicherheit nicht erhöhen.
Selbst bei pfleglichster Behandlung einer Schallplatte bleibt dies auf keinen Fall nach entsprechend vielfachem Abspielen aus.
Mehr oder weniger – schreibst du ja später selbst. Es gibt Tonarme und Systeme, die auf einen minimalen Verscheiß der Platten ausgerichtet sind (Leichte Tonarme + extrem geringes Auflagegewicht. Aber grundsätzlich hast du natürlich Recht. Daher digitalisiere ich meine Lieblingsplatten und brenne sie auf CD (wenn die Kohle für eine neue CD nicht reicht).
WolfenDas eine gute und vor allem gut erhaltene und gepflegte Schallplatte besser im Sinne von angenehmer als ein CD-Pendant klingen kann, bestreite ich noch gar nicht mal. Allerdings hat dies nach meiner Ansicht eher etwas damit zu tun, daß das eigene Ohr ggf. über lange Jahre hinweg den oft als warm, rund oder charmant (was weiß ich noch alles) bezeichneten Klang von Vinyls als eine Art von Wohlklang-Standard im Kopf abgespeichert hatte.
Ja, diese Theorie hatte ich auch schon. Wobei ich persönlich die Vinyl-Zeit nur noch in meiner frühsten Kindheit miterlebt habe, aber gerade in dieser Zeit wird man ja bekanntlich in vielerlei Hinsicht konditioniert
Letztlich issis auch egal, warum man den Klang von Vinyl als angenehmer empfindet. Es ist halt so!
kramer
Jetzt müsste nur noch irgendjemand schreiben, wie unheimlich praktisch CDs doch sind – dann wären wir komplett!
Wie einige meiner Vorredner schreibe ich das gerne:
CDs SIND unheimlich praktisch! Wenn ich von einem Album die LP und CD habe, wird die LP nur in feierlichen Momenten aufgelegt, wo ich mich voll und ganz auf die Musik konzentriere…
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