Re: Vinyl vs. CD vs. Download vs. Streaming!

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ah-um

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dougsahm
Die meisten waren sich einig, dass es auch Hörunterschiede zwischen den genannten Medien und CD gibt. Wenngleich je mehr High-End, desto geringer.

Den zweiten Satz sollte man unterstreichen. Es gibt gewisse Tendenzen, aber es gibt auch CD-Spieler, die „analoger“ klingen als die meisten Plattendreher. Die Unterschiede sind wirklich hauchzart.

Ein leitender Redakteur von Stereo hat folgende These aufgestellt. Die Präferenz für ein bestimmtes Medium hängt auch von der Ohr-Sozialisation mit den Medien ab. Deshalb: Wenn ein Vinylhörer im Lauf seines Lebens ganz viel Glückshormone beim Hören von Vinyl produziert hat, bleibt er diesem zugeneigt. Wer jedoch beim CD-Hören mehr Glückhormone ausgeschüttet hat, bleibt diesen verbunden.

Interessante konditionierungstheoretische Hypothese. So richtige Gegenbeispiele fallen mir auf Anhieb nicht ein.

1. Theorien, die in der Zeitschrift Stereo verbreitet werden, stehen grundsätzlich unter Voodoo-Verdacht.
2. Ich schließe nicht aus, dass ein paar wenige Hörer tatsächlich auf enen bestimmten Klang „konditioniert“ worden sind. Die Zuneigung zu einem bestimmten Medium beruht mE in den allermeisten Fällen aber auf anderen Gründen: Haptik, Optik (Klappcover!), Basteldrang (an einem Analogspieler gibt’s viel mehr einzustellen), einfach ein gewisses „Flair“.
3. Gegenbeispiele liefert fast jeder durchschnittliche Musikhörer: Die allermeisten haben ihre ersten Glückserlebnisse als Musikhörer auf unter Hifi-Gesichtspunkten grottenschlechten Geräten welcher Art auch immer gemacht. Gemäß der Konditionierungstheorie müssten all diese Leute (mich eingeschlossen) auf schlechten Klang positiver reagieren als auf guten.

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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)