Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Vinyl vs. CD vs. Download vs. Streaming! › Re: Vinyl vs. CD vs. Download vs. Streaming!
Sonic JuiceDer CD verdankt man immerhin, dass Stücke mit Überlänge ohne Kürzungen und Unterbrechungen so gehört werden können, wie sie mal komponiert wurden. Das ist insbesondere im Klassik- und Jazzbereich entscheidend.
Ferner: Ich kenne mich mit der Technik nicht aus, aber ist es nicht so, dass je länger bzw. dichter eine Plattenseite bespielt ist, umso geringer die Qualität des Klangs ist? Das spräche ja dann insbesondere im Klassikbereich auch gegen die Überlegenheit des Vinyls. Karajan wird ja auch nicht grundlos CD-Fan Nr. 1 gewesen sein.
Ja, da hat z.B. der Herr Beethoven damals schon visionär in die Zukunft geblickt – da er ganz genau wusste: „Junge, Junge, jetzt komponiere ich meine Neunte so, damit sie mal auf eine CD passt“
Nö, Spass beiseite: die Legende besagt, daß zu der Zeit, in der die Anfänge der Entwicklung der CD zu finden sind (bereits Ende der Sechziger) der Chef von Sony die Spieldauer des zu entwickelnden Formats dementsprechend vorgab, daß seine Lieblings-Symphonie von Beethoven darauf komplett unterzubringen sein soll. Da ihn das Umdrehen der Platten extrem störte!
Wie man feststellen kann (schenkt man dieser schönen Anekdote Glauben), einer der Hauptgründe der Erfindung der CD…
Klar, das ist ja auch unbestritten einer DER Vorzüge der CD.
Allerdings gibt’s auch Klassik-Puristen, die ihre Sammlerboxen nie im Leben gegen CD’s austauschen würden!
Ebenfalls ist es richtig, daß bei einer extrem langen Spieldauer einer LP-Seite, die Rillen (strenggenommen ist es ja nur Eine…) so dicht nebeneinander liegen, daß Qualitätsdefizite in Kauf genommen werden müssen. Als perfekte Bestätigung dessen dient ausgerechnet das blanke Gegenteil: die Maxi-Single, deren (in der Regel) sehr gute Klangqualität im Vinylbereich als legendär zu bezeichnen ist, dehnt sich bekanntermassen ein einziges Stück doch über eine komplette 12″-Seite aus! Wer in den Achtzigern regelmässig Maxi-Singles kaufte und mit einer ordentlichen Anlage abspielte, kann dies nur bestätigen!
Daß mittlerweile Bowie-Livegeschichten wie „Stage“ in richtiger Reihenfolge im Sinne der Chronologie des Auftritts veröffentlicht wurden, ist zwar sehr schön – hat aber mit den Vorteilen einer CD überhaupt nichts zu tun. Erstens, hätte man diese Reihenfolge auch damals locker auf Vinyl veröffentlichen können, warum das nicht so war, liegt in der Entscheidung des Künstlers/der Plattenfirma. Höchstwahrscheinlich eine Laune – oder Profitfragen… Zweitens, die CD-Erstauflage (Doppel-CD…) ist mit dem Tracklisting der Vinyl-VÖ (Doppel-LP…) identisch. Also??? Es hat folglich auch immerhin fast 15 Jahre gebraucht, um diesen „Lapsus“ auch im CD-Format zu korrigieren! Das kann man wohl dann doch nicht unbedingt nur auf die begrenzten Möglichkeiten von Vinyl alleine schieben…
--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad