Re: Thinner/Autoplate

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klienicum

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alice mackay & benfay: lighthouse ep
die küche war gerade in form eines leuchtturms gestrichen worden, als mir die lighthouse ep in die hände fiel. ungewöhnlich das eine wie das andere: nämlich in bayern die sehnsucht nach dem fisch auszudrücken in der gewagten gestaltung des kochbereichs, andererseits diese musik in form eines leuchtturms zu visualisieren. vielleicht war die idee der partner mackay & benfay geboren aus der erfahrung mit licht, dem flackernden, dem sich entfernenden, dem klaren und deutlichen licht, dem licht, das sicherheit schenkt, das den glauben wahrt, das verbindung schafft, das rettung bedeutet. die kombination aus minimalem beat und soundströmen mit dem weiblichen gesang ist geradezu heilsam, rettend in der flut der fetten und ausschweifenden produktionen des genres. der titel „lighthouse“ selbst lässt die zagenden schiffe auf dem stürmischen meer erkennen, erzählt vom nebel, der die sicht beeinträchtigt und macht aufmerksam auf den silbrigen strahl des steinernen riesen, der nach dem alten schoner greift, um ihn heim zu führen.
assoziationen, die sich verselbständigen. das schwebende, fließende ruht dem projekt inne, ohne sich aber seiner wurzeln zu entziehen, zu deutlich die verweise auf den modellierten rhythmus, die gestanzte textur. über einen genresprung wäre dabei dennoch nachzudenken, nur vollziehen können ihn andere.
„madness“ haust beispielsweise in jazzgefilden, wenn sich gekonnte unrhythmik mit solventem instrumentarium herumschlägt. feiglinge zögern, andere folgen. über allem eine sehr feine stimme.
titel vier zeichnet sich durch einen fordernden beat aus, über den gestochen sprache federt.; synthieakkorde runden ab.
***1/2