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Sort Sol (Sods) – Copenhagen
Lange habe ich sie ignoriert, obwohl sie wirklich eine der bedeutendsten Rockbands Dänemarks waren und die 90er dominierten: Sort Sol, die sich in den 70ern als Okkult-Punk-Band mit Namen Sods gründeten. Aus dieser Zeit stammt auch der Skatitel „Copenhagen“. 1983 benannten sie sich in „Sort Sol“ um (Schwarze Sonne), und der Name verdeutlicht auch, dass sie weiter im Dark-Bereich Musik machten, obwohl mit Sort Sol ein Naturphänomen bezeichnet wird. Immer im Spätfrühling oder Frühherbst sammeln sich Starenschwärme aus oder nach Skandinavien in der Tøndermarsch, und wenn vor allem morgens oder abends an die 100.000 Vögel auffliegen, dann ziehen sie einen schwarzen Schleier über die Sonne.
Aber zurück zur Band! Gegründet vom Sänger Steen Jørgensen und dem Gitarristen Peter Peter, kamen noch Knud Odde (b) und Tomas Ortved (dr) dazu. Als dann Mitte der 80er noch der charismatische Gitarrist Lars Top-Galia in die Band aufgenommen werden wollte, stand ihrem Erfolg nicht mehr viel im Wege. Mit ihren Alben „Flow my Firetear” (1991) und „Glamourpuss” von 1993 waren sie on the Top. Dann folgte der Song „Let your fingers do the walking” für den Film „Nattevagten“ (Nachtwache/Nightwatch), und es konnte nicht besser laufen. Leider verließ genau zu diesem Zeitpunkt Peter Peter die Band, um mit „Bleeder“ ein neues Bandprojekt zu starten, was ein Aufrauschen im dänischen Blätterwald verursacht haben muss! 2001 gab Rest-Sort Sol noch das Album „Snakecharmer“ heraus, und das war’s dann – im letzten Jahr folgte die Bekanntgabe des endgültigen Bandendes. Sie haben fantastische Musik gemacht, und nicht zuletzt die charismatische, durchaus böse Stimme Steen Jørgensen hat schlichtweg was. Obwohl sie fast ausschließlich eigenes Material gespielt haben, gibt es von ihnen auch interessante und unkonventionelle Cover, z. B. von Elvis, Kenny Rogers, den Troggs, aber auch der Under-Underground-Kultband The Red Crayola, und wenn sie „Love is all around“ spielen, lauert das „Wild Thing“ schon dicht unter der Oberfläche.
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Say yes, at least say hello.