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The Savage Rose – Africa
Wir schreiben das Jahr 1988, und The Savage Rose sind mittlerweile nur noch Thomas Koppel und Annisette, seit Anfang der 70er ein Paar, die jetzt mit wechselnden Musikern zusammenarbeiten. Die große internationale Karriere wäre möglich gewesen, wurde von der Band zu den vorgegebenen Konditionen aber nicht gewollt (darüber an späterer Stelle mehr). Zwischen 1968 und 1973 hat man acht Alben vorgelegt, und nach dem Album „Wild Child“ war die Band schlichtweg ausgebrannt. Anders Koppel trennte sich und macht seitdem wieder überwiegend E-Musik, vor allem im Ballett- und Filmbereich. Annisette und Thomas melden sich erst 1978 wieder zu Wort, und eine lange Zeit lang auf Dänisch. Sie leben mit ihrer kleinen Familie in Kopenhagen in den unterprivilegierten Stadtteilen, und diese Erfahrungen unter den „Drop-outs“ sollen auch ihre Musik und ihre Texte prägen – die „Underground Years“ der Savage Rose. Das Album „Sangen for Livet” (Gesang für das Leben) von 1988, von dem dieser Titel stammt, ist da sehr typisch. Schulterschluss mit den gegen die Polizei kämpfenden Hausbesetzern im Stadtteil Nørrebro, Anteilnahme am Schicksal der ersten Kosovoflüchtlinge, Abrechnung mit dänischer Kollaboration unter der Nazi-Besatzung … und auch dieser Song, ein ins Dänische übertragene Gedicht der südafrikanischen Exilliteratin Ilva Mackay, von Thomas Koppel packend in Musik umgesetzt. Ein gewaltiger Song, wie ich finde, der an Mikis Theodorakis und Maria Farantouri erinnert. Im Background singt übrigens Billie Koppel mit, die damals 16jährige Tochter der beiden, die heute mit der Gruppe Catbird eigene Musik macht.
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Say yes, at least say hello.