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Anonym
Registriert seit: 01.01.1970
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Fast hätte ich sie mir auch gekauft, da viele von mir sehr verehrte Forumianer sie mit Sternen überschütten. Dank eines Engels aus diesem Forum habe ich eine „Sicherheitskopie“ zum reinhören erhalten.
Klingt das Intro noch nach Floyd beginnt gleich beim Titelstück on an island die Langeweile. Gesang und Harmonie wirken glatt…zu glatt, doch zum Glück gibt es diese einzigartigen Gitarrensoli und man ist mit der CD im Reinen. Danach gabs einen Schock nach dem anderen beim ersten Hören.
the blue als langweilig zu bezeichnen wäre noch geschmeichelt. Das Gilmour nicht mehr so bei Stimme ist, war bereits bei Live Aid nicht zu überhören. Langgezogene Wörter, ein Refrain zum gruseln…:krank: Ja, die Gitarre nach etwas über der Hälfte ist prima…
Das folgende take a breath konnte wenigstens beim vierten Durchlauf gewinnen. Endlich mal etwas leben und ein nicht ganz so schmieriger Gesang, druckvoller und gegen Ende wieder die prima Gitarre!
Die zwei Instrumentalstücke sind für mich nicht mehr als unspektakuläre Füller. Auch nicht unclever von Herrn Gilmour. Das ZDF und arte werden sich darum reissen, diese beiden Stücke in ihre nächsten Dokus einzubauen. Wunderbar zum zeigen von Landschaften, Zeitraffern etc. (besonders red sky at night). Den Füllereindruck habe ich verstärkt bei then i close my eyes. Da passiert absolut nichts.
Ein weiterer Tiefpunkt ist für mich this heaven. Ich mag keinen Eric Clapton, also tu ich mich auch schwer mit einem David Gilmour, der so klingt…FÜRCHTERLICH!!!
Bei smile musste ich sofort an mars attacks denken. Da gibt es diese Szene, als den Marsianern die Köpfe platzen bei der Musik der älteren Dame. Für die Fortsetzung bietet sich dieses Lied gerade zu an. Grausames Gejaule, aloha-Gitarrengeslide, der Ohrenkrebs kann kommen…Da schafft er es sogar bei kurz vor 2:00 Minuten Spannung aufzubauen, um sie dann wieder weg zu sliden…harter Tobak für Omas Ohren.
Glücklicherweise haben wir danach nur noch die beiden letzten Stücke vor uns. a pocket full of stones hat ohne Zweifel etwas. Zumindest ist es bei weitem nicht so platt wie die Vorgänger, sondern kommt schön schwer rüber, Streicher, Klavier und -wie ich finde- endlich mal ein gescheiter Gesang. Gegen Ende gibts sogar wieder etwas der wunderschönen Gilmourgitarre. Möglicherweise werde ich es nach dem zehnten hören lieben.
where we start verliert jedoch gleich wieder an Boden. Schon wieder dieser langweilige Gesang, diese schaukelnden Melodien, ein bisschen Gitarre, ganz nett aber bereits zu oft gehabt auf dieser CD.
Ich gebe zu, die CD hat bei mir jetzt 5 Durchläufe gehabt und beim ersten Hören habe ich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Sie wächst und hat Potential, bleibt aber viel zu langatmig und einfallslos. Wie bereits in diesem Thread erwähnt, hätten Ecken und Kanten der CD gut gestanden. Etwas mehr Abwechslung, als diesen Singsang, der die Stücke dominiert. Etwas mehr von dieser gierigen Gilmourgitarre, etwas mehr Abwechslung, vielleicht auch eine Prise mehr Gas, ein druckvolleres Schlagzeug. All das hätte meinen Spaß an dieser Scheibe deutlich erhöht.
Sie wächst mit der Zeit, keine Frage, aber dennoch bin ich unter dem Strich enttäuscht und hätte deutlich mehr erwartet.
*** (oder vielleicht auch nur **1/2, je nach Tagesform).
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