Re: David Gilmour – On an Island

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pink-nice

Registriert seit: 29.10.2004

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Ich habe David Gilmoure „On An Island“ seit dem Erscheinungsdatum. Seitdem läuft sie bei mir ununterbrochen.

Normalerweise gibt es bei CDs ein Plastik-Case, in der das Booklet, ich übersetze das Wort mal mit „Büchlein“, steckt. Bei David steckt die CD in einem gebundenen Büchlein! Und dieses kleine Buch ist sehr liebevoll gemacht.
Gilmoure lebt am Wasser und er hat ein Hausboot. Daher drehen sich viele Stücke um die See. Auch das Titelstück, das dem Album den Namen gab. Dieses wurde übrigens mit den Stimmen von David Crosby und Graham Nash eingespielt. Crosby, Stills & Nash war eine Gruppe in den 70ern, die für ihre Folkrock-Sachen sehr bekannt waren. Ein alter Freund von Gilmoure aus Pink Floyd Tagen, nämlich Richard Wright, spielt in zwei Songs Hammondorgel . Und Davids Frau Polly singt auch einmal mit. Das erinnert an John Lennon und Paul McCartney, die ihre Frauen auf ihren Solo-Alben auch haben mitsingen lassen. David Gilmoure wird am 6. März 60 Jahre alt. Und das beschreiben auch die Texte seiner Songs. Er spricht von den Glauben in den Augen seiner Kinder, von der Frau, die er liebt (ohne dass die Liebe alt und grau geworden wäre). Ein Instrumentalstück befasst sich damit, wenn man seine Augen (für immer) schließt: „Then I Close My Eyes“.

Wenn man diese CD „On An Island“ hört, weiß man auf einmal, dass viele Pink Floyd Stücke deutlich die Handschrift von Gilmoure haben. Er variiert viele Themen und Techniken bis hin zu den frühen Alben der Gruppe neu. Die Atmospähre auf „On An Island“ wirkt ruhig und gelassen. Entspannt eben, aber mit enormen Tiefgang. Was ist daran verkehrt? Und Gilmoure ist und bleibt ein Meister der Gitarre.

Die Musik kommt ohne die Soundspielerein von „The Wall“ aus, ist nicht so bombastisch wie „A Momentary Laps Of Reason“, aber sie hat Kraft und Seele. Etwas, was man bei den unzähligen Eintagsfliegen, die heute so laufen, schmerzlich vermisst. Man könnte fast sagen, es ist die Kate Bush CD „Aerial“ aus männlicher Sicht.

2 Jahre hat David Gilmoure an dem Album gearbeitet, zum Teil auch in den Abbey Road Studios, den Beatles-Studios, und die 10 Titel klingen wie aus einem Guß. Von einem Mann, der seinen Frieden gefunden hat – am Meer, und dessen schöpferische Kraft noch lange nicht eingeschlafen ist.

………….kann ich voll unterschreiben !

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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“