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Okay hier mal Track-für-Track:
Dreimohl zehn Johre – Schöner Opener, angenehmer Midtemposong mit 12-String Rickenbaker, lässt die 30 BAP-Jahre Revue passieren. Um Klassen besser als die neuen Tracks auf der 95er-Compilation „Wahnsinn“.
Helfe kann dir keiner – Die Urzelle. Sehr geschmackvolle Version, nah an der eigentlichen Songidee, nur dass der Song so Neil Young-mäßig klingen soll, wie in der DVD beschrieben, kann ich nicht nachvollziehen. Klingt einfach nur BAP-in-den-Nullzigern-mäßig und das gefällt mir sehr gut!
Anna – Überraschung #1: Rockt die Nummer! Aber die Nummer wird nicht plattgerockt, sondern atmet, tanzt, groovt – 2:26!!! Cool!
Jraaduss – Kann man das Original von Usszeschnigge besser machen? Wohl eher nicht. Aber eine schöne Version ist es trotzdem mit dem alten Harmonium von WN.
Ne schöne Jrooss – Gefällt mir deutlich besser als die Tonfilm-Version, die nicht Fisch, nicht Fleisch war. Hier wird auch gerockt, straight, relativ nah am Original, aber halt um Klassen besser gespielt. Geiles Hammond-Solo!
Verdamp lang her (mit Thomas D.) – Überraschung #2: Eine hochdeutsche Version, bei der auch WN (mit wenigen Ausnahmen) hochdeutsch singt. Musikalisch ansprechend, aber Thomas D. ist einfach kein Sänger. Schlechte Gäste-Wahl bei diesem Lied.
Frau, ich freu mich – Sehr zahme Version – klingt wie ein Tonfilm-Arrangement, das aber dann doch nicht verwendet wurde. Eine der schwächeren Neu-Versionen. Weiß der Geier, wer auf die Idee kam, das zur Single zu machen…
Wellenreiter – Kommt gut als Reggae. Aber nicht besser als das Original.
Kristallnaach (mit Laith Al-Deen) – Tolle Version. Auch Laith Al-Deen singt sehr geil! Den finde ich wenn ich seine „Radiohits“ höre nicht so ansprechend, aber ich habe ihn hier im Rhein-Neckar-Raum schonmal bei verschiedenen Gelegenheiten live singen hören und das kam irgendwie immer gut. Bei diesem Song passts jedenfalls. Tolle Keyboards von Michael Nass. Der Mann wird immer besser!
Do kanns zaubere – Überraschung #3: Das Intro erinnert mich an „All the young dudes“, am Ende gibt es Bläser, die ich mich an Beatles ’67 erinnern, und dazwischen gibt es die Strophe auf ruhiger Hammond statt Gitarre. Völlige Neubearbeitung und wirklich toll! Hier wurde ein Song wirklich mal komplett umgekrempelt. Respekt dafür, das gerade bei einer solchen Hymne zu wagen!
Nemm mich met und Alexandra, nit nur do– Auch ganz neu arrangiert. Wesentlich gestrafft und straight aber interessant runtergerockt. Bei beiden Songs zeigt sich die Qualität der aktuellen Besetzung in Verbindung mit klasse Songmaterial (das auf Sonx nicht allgegenwärtig war). Einziger Kritikpunkt: Nemm mich met klingt an zwei Stellen (zumindest gesangsmäßig) geschnitten. Weiß nicht ob das nur meine Wahrnehmung ist, oder ob das andere auch hören. Eine Diskussion darüber fände ich interessant!
Time is cash, time is money (mit Culcha Candela) – Da finde ich die Mack-Version stimmiger. Klar, die Gäste bringen Leben in den Song, aber der war wirklich in der Mack-Produktion mit dem Text eine großartige Kombination, deren satirischer Charakter tatsächlich von der echt auf Sommerhit getrimmten Produktion großartig eingepackt wurde. „Schau mal Mutti: Ein Esel!“ ist jedoch großartig! :lol:
Ahl Männer, aalglatt – Geschmackvolle Neueinspielung ohne die Produktionsfinessen des Originals. Okay, aber kein Höhepunkt. Weiß nicht mal ob ich die Originalversion nicht doch besser finde. Witzig: Gerade von dem Album, wo ich immer gedacht habe – das würde durch eine Neueinspielung besser bin ich mir über den Erfolg nicht ganz sicher. „Ahl Männer, aalglatt“ war letztendlich viel besser als die Umstände bei der Produktion es vermuten lassen!
Fortsetzung folgt (Duett mit Nino und Virginia jetzt) – Musikalisch interessante, schnelle, rockigere Version des Da-Capo-Songs. Dieser Nino ist jedoch ein Totalausfall. Wer zum Teufel hat den eingeladen und was versprach man sich davon?
Verdamp lang her (Solo-Version BAP – Bonustrack CD 1) – Ohne Thomas D. in kölsch ist das eine sehr stimmige Version.
Alles em Lot – Den Song mochte ich nie und mag ihn auch in dieser Version nicht sonderlich. Ist zwar sehr viel geschmackvoller als das Major-Original, aber für mich trotzdem ein Schwachpunkt auf dem Album. Ein Song, der im Konzert der richtige Zeitpunkt zum Bierholen ist. Hoffentlich denken das nicht alle!
Denn mer sinn widder wer – Okay, aber dieser Song passt für mich einfach nicht mehr. Das war 1990. Und 15 Jahre später passt dieser Text einfach nicht mehr. Den hätte ich gelassen.
Paar Daach fröher (Duett mit Meret Becker) – Geschmackvolle Version – auch Meret Becker ist eine stimmige Partnerin. War der Höhepunkt von Pik Sibbe und ist hier nicht besser aber auch nicht schlechter.
Widderlich (Duett mit Henning, H-Bloxx) – Hat was. H-Bloxx(Gibt’s die eigentlich noch?)-Henning geht hier recht wütend zur Sache, was dem Song zugute kommt, wobei auch der für mich sehr zeit-kontext-bezogen war und in seinem aktuellen Bezug ein wenig an Brisanz verloren hat.
Rita mir zwei – Hubert von Goisern passt nicht wirklich rein – nein da gefällt mir die Tonfilm-Version deutlich besser. Auch was die musikalische Umsetzung betrifft.
Amerika – Überraschung #4: Völlig neuarrangiert, was bei der Fülle an Versionen, die in den letzten 8 Jahren erschienen sind, aber auch nötig war um eine Rechtfertigung für eine weitere Version zu fordern. Kann man machen, nee ist wirklich gut, gefällt mir aber unter’m Strich nicht besser als das Original oder die Liveversion von 2002/03.
Nix wie bessher – Auch ein Song, der immer wieder dabei war. Auch eine Version, die okay ist, aber nicht nötig gewesen wäre. Wobei der Song klasse ist und auch die Version ihn nicht schlechter macht!
Lena (Duett mit Martha, Die Happy) – Das Original ist ein Höhepunkt von Comics & Pin-ups, Die Happy-Marta ist aber eine tolle Duett-Partnerein, die der Neu-Version ihre Existenzberechtigung verschafft!
Ahnunfürsich – Während sonst bei BAP Songs eher zu Reggaes werden, hier mal der umgekehrte Weg: Eine Entreggaegung. Kann man machen, aber der Charme des Originals geht ein wenig verloren.
Aff un zo – Überflüssige, weil nah am Original befindliche Version, der aber der Streifling fehlt.
Dir allein (Duett mit Xavier Naidoo) – Überraschung #5: Völlig neu arrangiert. Sehr eigenständige Version. Wer Xavier hasst, wird die Version hassen. Ich finde sie gut, aber sie kann das Sheryl-Original nicht toppen. Versucht sie aber auch nicht, sie huldigt Sheryl und das kommt gut.
Hollywood Boulevard (Cellulloid Heroes) (Kings-Cover im Duett mit Ray Davies)– Tolle Idee. Tolle Version. Warum hat man das nicht als Single genommen?
Rövver noh Tanger, Unger Krahnebäume Zwei Höhepunkte der an solchen armen Sonx-Platte. Neuversionen waren nicht nötig, die waren ja noch aktuell.
Nähxte Stadt – Auch der zweite neue Song kommt gut. Frischer Shuffle mit schönen bluesigen Background-HuHus. So ’ne Art „Et letzte Leed Part 2“.
Einmal nur im Leben (Herbert Grönemeyer – Bonustrack CD 2) Ein Ständchen von Herbert. Nett gemeint aber egal.
Unterm Strich sehe ich das Album bei ****
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue