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Herr RossiDa gehen unsere Meinungen aber mal weit auseinander. Dieses Album ist GROSS! Bis auf „A Good Horse“ ist es eher melancholisch und ruhig, aber das hat bedeutet doch nicht automatisch „bieder und glattgebügelt“. Das A-Camp-Album ist auch gut, quasi die Vorstudie zu „Long Gone“.
Habe jetzt noch mal reingeschnuppert. Ist immer noch nicht mein Geschmack. Das mit dem „glattgebügelt“ nehme ich zurück, das stimmt so nicht, klingt eigentlich recht schön luftig, jedenfalls in der ersten Hälfte, danach gehts doch wieder Richtung Radiotauglichkeit (was nicht grundsätzlich schlimm ist, aber hier ein Kompromiss gegenüber den alten Fans oder der Plattenfirma sein könnte und zur Inhomogenität führt).
Warum die Platte mir letztlich nicht gefällt, ist schwer zu sagen: vielleicht weil die Arrangements etwas bieder sind, die Songs zu refrain- und gesangsorientiert sind und die Refrains und Melodien das Versprechen dann nicht halten können. Weil die Stimme von Nina – obwohl ich sie eigentlich sehr sympathisch finde – irgendwie zu dominant ist und bei zurückhaltenderem Einsatz nach meinem Geschmack besser zur Geltung käme. Weil die Cardigans in diesem Genre, wenn man die Platte als Annäherung an das Americana/Singer/Songwriter-Feld sieht, für meinen Geschmack dann doch zu leichtgewichtig, putzig und poppig bzw. zu unentschieden ist. Das erinnert mich ein wenig an die Diskussion zur Robbie Williams-Swing-Platte, die an sich nicht schlecht ist, aber halt im Schatten der Giganten steht, mit der sie sich nicht messen kann, weil Williams nur ins Swing-Kostüm schlüpft und das nicht sein eigentliches Zuhause ist.
AMG hat,wie ich gerade mal nachgesehen habe, eine ähnliche Ansicht zu der Platte wie ich, da stehe ich also jedenfalls nicht völlig alleine. Geht aber hier natürlich nicht ums Recht haben, sondern lediglich ums subjetive Gefallen.
Kann aber schon gut nachvollziehen, dass man die Long Gone mag, insbesondere wenn man sonst nicht so viel mit dem Genre am Hut hat, und dass es vielleicht die ingesamt beste Platte der Cardigans ist (was aber, mit Verlaub, auch nicht unbedingt viel heißen muss). Will da niemandem auf die Füße treten. Das hier ist nur mein umständlicher Versuch einer Erklärung, weshalb sie bei mir nicht anschlägt.
Kennt ihr die Sparklehorse „It´s A Wonderful Life“, bei der Nina bei zwei Songs mitträllert? Diese beiden Songs erinnern schon ziemlich an das, was die Cardigans dann später auf „Long Gone…“ versucht haben. Könnte Euch vielleicht gefallen.
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