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pinch@Kai Bargmann: Sorry für den etwas harschen Einstieg, ich frage mich aber ernsthaft, was deine inneren Beweggründe gewesen waren, ein Interview mit Hill oder mit Coolio zu führen, wenn du a) deren Musik ohnehin nicht sonderlich hoch einschätzt (im Falle Coolio sogar zu recht), b) die Fugees als „One Hit Wonder“ (und voll daneben: One Album Wonder) bezeichnest, c) „Dreistigkeit“ zum Stilprinzip erhebst und d) einiges durch die verkürzte Marktstrategen-Brille zu betrachten scheinst.
Wäre die Schlussfolgerung, dass ich Fan sein muss, um die Künstler zu interviewen?
Kritische Distanz zu den Interviewten ist das, was oftmals fehlt.
US-Hiphopper- resp. Rapper kommen in der Regel aus Verhältnissen, in denen wir lieber nicht leben möchten. (Ich war vor Ort, danke der Nachfrage.). Kommerzieller Erfolg mit Musik ist einer der besten Wege, um dem zu entkommen. Ein klarer, unverstellter Blick auf diesen Zusammenhang scheint mir da als Ansatz plausibel und genau richtig.
Herr RossiDas mag sein, aber was hat das für die Musik zu bedeuten? Wenn man auf die Lyrics achtet, wird man auch im Hiphop die ganze Spannbreite der Emotionen hören, auch bei Großmäulern wie z.B. Eminem. Es kann doch nicht die ganze Musikwelt aus Nick Drakes und Fran Healeys bestehen.
Eminem-Texte zu lesen, kann eine ganz großartige Erfahrung sein. Gefallen mir sehr gut. Ich habe nicht behaupten wollen, HipHop im Ganzen sei nichts, sondern dass er keine solche Schöpfungstiefe hat.
Herr RossiAch Kai, da war er schon längst tot, das ist doch genau die ärgerliche Nachlassverwertung, von der ich sprach. Man sollte ihn an der Musik messen, die er selbst verantwortet hat. Ich denke bei 2Pac zuerst an einen Killertrack wie „California Love“ oder das berührende „I Ain’t Mad At Cha“. Und selbst eine Hommage an seine Mutter gelang ihm unpeinlich.
Aber Rossi: Es ging mir nicht um Tupac als Person, sondern um das Muster: Lass uns einen erfolgreichen Song nehmen, und basteln wir ein bisschen Sprechgesang und einen anderen Beat drunter. Fertig ist der Hit.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams